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    Torche
    Harmonicraft

    VÖ: 27.04.2012 | Label: Volcom/ADA
    Text:
    Torche - Harmonicraft

    Wer von den Foo Fighters kommt und in den Sludge will, kann „Harmonicraft“ beim Wort nehmen und staunen, wie viel Pop-Appeal mit brachialer Kraft vereinbar ist: Auch mit ihrem dritten Album bleiben Torche aus Miami die ideale Einstiegsband in den (nicht mehr ganz so) Neuen Metal, den sie maßgeblich mit vorangetrieben haben.

    „Harmonicraft“ macht zwar nichts grundlegend anders als das Torche-Debüt von 2005, Meanderthal von 2008 und die Interims-EP „Songs For Singles“ von 2010. Doch der Brückenschlag zwischen Härte und Hymnenhaftigkeit wirkte nie so vollendet wie hier. Fans werden den so stoisch verteidigten wie von Erfolg ungekrönten Sound der Band als perfektioniert werten, Sludge-Neulinge dagegen keine bessere Eisbrecherplatte finden: Von der ersten Minute an nimmt das Album ein und bringt einen kompromisslos bis ins Ziel. Keine Strophe zuviel, kein Break zu wenig, kein Riff, das sich einen überflüssigen Schlenker leisten würde. Alles im Fluss, alles wie aus einem Guss – „Harmonicraft“ geht es nicht um Luxus, sondern Effektivität.

    Dieses Nichts-gönnen-Prinzip lässt die Platte sehr kompakt und kurzweilig wirken, schnürt ihr im Umkehrschluss aber auch nicht alle Luft ab: Roaming verschafft dem Album zur Mitte hin mit seinem emporpochenden Slow-Motion-Zwischenteil eine Atempause – um dann wieder gnadenlos zuzupacken: Wenn sich hinter dem schwelenden Gitarrenfeedback das nächste reinigende Sludge-Gewitter zusammenbraut, geben sich Torche wie ein Raubtier, das seine bereits halberlegte Beute noch einmal lauernd umkreist, bevor es zum letzten Angriff übergeht.

    Dramaturgisch durchdacht wirkt auch der Schluss: Während Torche in den Songs zuvor eher einen Hehl aus ihrer Verehrung für die frühen Black Sabbath gemacht haben, entpuppt sich „Looking On“ mit seinem zähen Doom-Motiv wie ein einziger Knicks vor der Sound-Ästhetik der Metal-Urväter. Das Auslaufen nach dem großen Spiel, denkt man, Runterkommen nach dem Höllenritt. Und dann fliegen einem doch noch ein letztes tosendes Schweinerock-Riff und ein letzter Sing-along-Refrain von Steve Brooks um die Ohren. Als hätte man es vorher nicht kommen sehen: Torche gehen mit einem Knall, statt sich vom Wind verwehen zu lassen – das Ende einer Platte, auf der man sich nie zu sicher fühlen darf. „Dynamik ist eben der Schlüssel zu guter Musik“, sagte Brooks vor ein paar Jahren in einem Interview. „Wenn du die Leute überraschen kannst, am besten hinterrücks, hast du schon so gut wie gewonnen.“ Gesagt, getan, gewonnen.

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