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    Exit Ten
    Give Me Infinity

    VÖ: 09.03.2012
    Text: Stefan Layh
    5 / 12
    Exit Ten - Give Me Infinity

    Schmeckt wie Killswitch-Kekse, die übers Wochenende in lauer Milch gebadet haben. Exit Ten servieren aufgeweichten und episch aufgeschwemmten Ex-Metalcore.

    Von dem geballten Zorn ihres 2008er-Debüts „Remember The Day“ ist auf „Give Me Infinity“ nur noch eine gegen rissige Haut sorgsam eingecremte Faust übrig. Am klarsten beschreibt der friedliebende Dreiklang „Eyes Never Lie“, „How Will We Tire“ und „Suggest A Path“ den Pfad, den Exit Ten jetzt eingeschlagen haben: Die Südengländer haben den Core gestrichen und nesteln jetzt zwischen Metal, Post-Grunge und Rock. Ob hier Scott Stapp singt oder doch Brandon Boyd? Tatsächlich heißt der Mann, dessen Worte „Give Me Infinity“ tragen, Ryan Redman. Seine epischen Melodien klingen wie der gemeinsame Nenner der beiden Stimmen, die Incubus und Creed ihren Stempel aufdrückten. Sicher liefert Redman den auffälligsten Beitrag im Exit-Ten-Ensemble, in dem übrigens mit Chris, Stuart und James Steele drei Fünftel verbrüdert sind. Gleichzeitig verleiht seine affektierte Stimme „Give Me Infinity“ eine aufdringliche Art. Wie bei „Curtain Call“ ist die Wirkung vieler Refrains auf die weitläufigen Venues abgemessen. Dazu passt, dass Exit Ten dem Irrglauben aufsitzen, eine handvoll Streicher könnten mangelnden Tiefgang kaschieren. Warum sonst schmieren sie dicke synthetische Sinfonien auf vieles, was nicht sofort von einem Breakdown niedergestreckt wird? Und mit Breakdowns gehen die Engländer schottisch um, mit den harten Zeiten sind Exit Ten durch. Dass „Give Me Infinity“ lieber aufbaut als draufzuhauen, ist eigentlich kein Problem. Die Gefallsucht schon: Wer hier nach kernigen Krümeln sucht, findet aufgedunsene Songs mit zu viel Zucker.