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    Get Cape. Wear Cape. Fly
    Maps

    VÖ: 04.05.2012
    Text:
    7 / 12
    Get Cape. Wear Cape. Fly - Maps

    Sam Duckworth steht mit Maps endlich über den Dingen. Dafür musste er nur seinen Beat-Folk abstürzen lassen.

    Ein paar Drum-Computer und Sampler haben den Aufprall knapp überlebt und surren und fiepen noch über den Boden, ansonsten scheint sich der Brite von seinem Songwriting-Trip in den elektronisch-orchestralen Bombast (Searching For The How’s And Why’s) und dessen Nachwirkungen (Get Cape. Wear Cape. Fly) erholt zu haben. Der wichtigste Schritt zur Dosierung der eigenen Ambitionen war sein Debüt als Sam Duckworth, das sich seit Dezember in leichtfüßigen Folk- und Akustik-Popsongs mit Themen wie dem nuklearen Winter, der Weltwirtschaft und dem Lagerkoller eines tourenden Musikers befasst. Duckworth setzt 2012 auf von Menschen gespielte Instrumente und macht seine Songs damit spektakulär unspektakulär. Er drängt sich nicht weniger auf als zuvor, spuckt einem beim Singen allerdings nicht mehr so oft auf die Wange. Ein Grund dafür: Freizeit-Bono Duckworth hat seinen Weltverbesserer-Auftrag im vergangenen Jahr besonders ausgiebig ausgelebt. Im August rief er die Bürger von London nach den Krawallen zum aufräumen auf, den Herbst verbrachte er – zumindest im Geiste – in Occupy-Zelten. Der Versuch von „Searching…“, die Welt und die eigene Existenz zu begreifen, ist vor vier Jahren grandios gescheitert, mit „Maps“ gibt sich der Songwriter deshalb nüchtern-trotzig als gutgelaunter Rockstar. „The Long And Short Of It All“ könnte mit seinen Beck-Gitarren und dem Sprechgesang der Hit für die nächste Handywerbung werden. „Vital Statistics“ spielt ulkige Flamenco-Trompeten und „Daylight Robbery“ geht in zuckersüßem Gejaule auf. Immerhin: Einen Song wie „Snap“ hätte Duckworth noch vor zwei Jahren durch die Sequenzer-Hölle gejagt.

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