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    High On Fire
    De Vermis Mysteriis

    VÖ: 20.04.2012 | Label: Century/Universal
    Text:
    High On Fire - De Vermis Mysteriis

    Sie hatten Greg Fidelman, Jack Endino, sogar Steve Albini. Und doch: Den definitiven Sound für High On Fires Stoner-Metal-Wutanfälle hat erst Converge-Gitarrist Kurt Ballou gefunden.

    Nicht, dass die fünf Alben der Kalifornier vor „De Vermis Mysteriis“ schlecht gewesen wären, ganz im Gegenteil. Aber so mächtig, kraftstrotzend und direkt, wie Ballou „High On Fire“ zwischen warm brummender Doom-Breitseite und roher Gewalt ausbalanciert hat, ist es noch keinem seiner Produzenten-Vorgänger gelungen. Möglicherweise passt gerade auch einfach alles: Wenn in „Serums Of Liao“, der rasenden Sludge-Attacke von einem Opener, im letzten Songdrittel die Gitarre in ein dissonantes Solo hineinstrauchelt, spielt da eine Band, die filigran und brutal mittlerweile mühelos zusammenbringt. Eine, die noch genauso hungrig und vor Energie berstend wie auf ihrem Zweitwerk „Surrounded By Thieves“ von 2002 zu Werke geht, aber die seitdem gewonnene Erfahrung in prägnantes Songwriting und ein enorm dichtes Zusammenspiel umsetzt. Und die bei aller Konsequenz, mit der „De Vermis Mysteriis“ auf knochentrockene Aggression getrimmt ist, ihren Stil um kleine Nuancen erweitert: „Bloody Knuckles“ und vor allem „Fertile Green“ addieren zum knirschenden Hochgeschwindigkeits-Stoner-Gemetzel mit Schredder-Gitarren und schrillen Gitarrensoli punktgenaue Thrash-Akzente, bei denen selbst Slayer ganz staubig ums Herz würde. Im schleppenden, aber überzeugend herausgebrüllten Sabbath-Doom von „Madness Of An Architect“ erkennt man dann die Freude, die Sänger und Gitarrist Matt Pike seit Kurzem mit seiner wiedervereinten Stoner-Doom-Truppe Sleep hat. Auch hier darf die Gitarre im langen Instrumentalpart am Schluss wieder hyperventilieren, wenn auch nur im Midtempo. Das und die Abwesenheit des Gesangs nutzt dann Schlagzeuger Des Kensel – auch beim melodischen Hypnose-Stoner des folgenden Instrumentals „Samsara“ –, um mit nachhaltiger Lust am exzessiven Drum-Fill seine Klasse zu demonstrieren. Wem das nicht reicht, der hat spätestens nach dem Double-Bass-Inferno von „Spiritual Rights“ keine Fragen mehr; diesen Song wiederum nutzt Pike dazu, einen seiner Motörhead-Momente darüber zu legen, in dem er seinen Gesang an Lemmy Kilmister anlehnt. Alles an „De Vermis Mysteriis“ ist damit einen Funken präziser, schneller, härter, einfach besser als zuvor. Bis auf einen Punkt: Den inhaltlichen Rahmen des Albums mit seiner Idee vom gestorbenen und nun zeitreisenden Jesus-Zwilling und dem bei einem fiktionalen Zauberbuch entliehenen Titel kann man getrost ignorieren. „De Vermis Mysteriis“ wird ausschließlich und höchst effektiv von Riff und Kraft regiert.

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