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    Soulsavers
    The Light The Dead See

    VÖ: 18.05.2012
    Text: André Bosse
    6 / 12
    Soulsavers - The Light The Dead See

    Das Licht, das die Toten sehen: Naheliegend, dass sich Soulsavers für ein Album mit diesem Titel einen Sänger gesucht haben, der schon eine Nahtoderfahrung hinter sich hat.

    Ihr bisheriger Lieblingssänger Mark Lanegan kennt sich zwar auch in den dunklen Ecken aus, doch zwei klinisch tote Minuten wie Dave Gahan hat er nicht zu bieten. In Kontakt stehen das britische Sound-Team und der Depeche-Mode-Sänger schon länger: 2009 waren Soulsavers Teil einer Depeche-Mode-Tour, und kurz danach machte man sich an die gemeinsame Arbeit – weshalb Gahan gar nicht erst eifersüchtig werden konnte wegen der Zusammenarbeit von Martin Gore und Vince Clarke. Nun ist die Idee, eine dunkle Stimme mit sehnsuchtsvoll-trauriger Musik zu kombinieren, so neu wie Marmeladenbrot. Reizvoll ist vor allem, Gahans Stimme in einem anderen Kontext zu hören, also ohne laute Gitarren und Breitwandelektronik. Er selbst ließ diese Möglichkeit auf seinen Soloplatten ungenutzt; Soulsavers ließen hingegen keine Zweifel daran aufkommen, dass „The Light The Dead See“ die Geschichte ihrer Band fortschreiben und nicht durchbrechen sollte. So erhebt Gahan seine Stimme zu dunklen Streicherflächen und akustischer Gitarre. Die Texte hat er selbst geschrieben, und natürlich geht es ums schweißgebadete Aufwachen zur Mitternacht, wilde Träume und die Frage aller Fragen: „Am I lost or am I found?“ In „Longest Day“ gesellt sich nur nicht ein Gospel-Chor, sondern auch Unbehagen dazu: Hieße das Lied „Längster Tag“, wäre es dann auf der neuen Unheilig? Viele Songs machen es sich sehr einfach, bedienen Kuschel-Gothik und Düster-Gospel. Wer mitleiden möchte, sollte aber lieber die Balladen auf der neuen Spiritualized hören.

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