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    Ill
    Gotten Gains

    VÖ: 02.03.2012 | Label: Glassville/Alive
    Text: Stefan Layh
    7 / 12
    Ill - Gotten Gains

    Die Wüste ist nicht genug: Ills trockener Bass steckt knietief im Stoner-Sand, der Rest stromert neugierig umher auf der Suche nach erfrischenden Oasen.

    „One Time“ macht den Anfang und gleich klar, dass Ill nicht so leicht zu fassen sind: Der warm grummelnde Bass trifft auf eine eckige Kopfstimme und jede Menge kleine Breaks, die aufrütteln und nur auf eine Sache bestehen: Hier läuft nichts wie am Schnürchen, aber nach fünf, sechs Songs haben wir dich. Wie zur Bestätigung zerhacken Ill „A“ mit Hingabe in hundert Fetzen, bevor es dann doch mächtig ins Rollen kommt. Angeschoben von einem rastlosen Riff jagt der Song mit Hochgeschwindigkeit weit über die Ziellinie hinaus und kommt erst nach gut fünf Minuten zum Stehen. Stoner-Rock auf Speed, könnte man meinen, und läge doch wieder falsch. Bald darauf nehmen sich Ill eine achtminütige Auszeit von Groove, Riffs und Ballast. Ein auf den Zehenspitzen balancierendes Klavier, das Schlagzeug behutsam gestreichelt zu samtigen Akkorden und einer Stimme, die in jeder Silbe zu brechen droht: Das anfangs bedrohlich ruhige „Christine“ liegt schwer in Ohr und Magen, dann erwacht das Monster für einige Takte zum Leben und fällt wieder in sich zusammen. „Bitch“ ist ein Ton-in-Ton-Gemälde mit verspielter Gitarre, dem Ill mit grellen Spritzern Spannung einhauchen. Die Band aus Atlanta/ Georgia, tut einiges, um sich nicht festnageln zu lassen. Obwohl „Gotten Gains“ von dort kommt, wo rustikale Riffs in Endlosschleife zum guten Ton zählen, ist es alles andere als ein Stoner-Rock-Album von der Stange. Wer würde dort die zauberhafte Elfenstimme erwarten, die mit einem fadendünnen „Halleluja! Halleluja!“ durch Pearls weht?