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    The Magnetic Fields
    Love At The Bottom Of The Sea

    VÖ: 02.03.2012 | Label: Domino/GoodToGo
    Text: André Bosse
    6 / 12
    The Magnetic Fields - Love At The Bottom Of The Sea

    Stephin Merritts Rückkehr zum Keyboard-Pop klingt wenig einladend.

    Eine echte Epidemie: Menschen, die sich beim sentimentalen Nachspielen herzenswarmer Lieder auf der Gitarre filmen und die Ergebnisse bei YouTube hochladen. Ein Mädchen namens Birdy macht mit dieser Masche jetzt sogar Karriere, die meisten Selbstfilmer müssen aber mit barschen Kommentaren leben – schwierig, da es sich wohl zumeist um sensible Seelen handelt, die von „Donnie Darko“ gleich zwei Sicherheitskopien horten. Interessant ist aber, was diese jungen Menschen nachspielen. Eben nicht nur Coldplay oder Lana del Rey, sondern auch Stücke von Bands, ein Nischendasein leben, beim träumerischen Nachwuchs aber echte Riesen sind. Neutral Milk Hotel zum Beispiel. Oder die Magnetic Fields. Deren Chef Stephin Merritt lebt vor allem von seinem großen Werk, den „69 Love Songs“ von 1999. Für die Alben danach übte sich Merritt in Fingerübungen: Egozentrik-Pop („I“), Shoegazer-Dramen („Distortion“), Spieluhr-Folk („Realism“). Alles ganz hübsch und mit wirklich lustigen Texten, aber zu schrullig oder rückwärtsgewandt für die jungen Sensibelchen. Die werden auch mit „Love At The Bottom Of The Sea“ wenig anfangen können. Merritt war aufgefallen, dass er zuletzt sein Lieblingsinstrument arg vernachlässigt hatte – den Synthesizer. Hier lässt er ihn heulen und jaulen, rumpeln und zischen, und heraus kommt zumeist Musik im Stil der frühen 80er, als ehemalige Gitarrentypen anfingen, auf Keyboards zu komponieren. Zielgruppe für diese Art von Musik ist begrenzt, aus dem Schatten der 69 Love Songs wird diese Platte sicher nicht treten. Immerhin: Die Single „Andrew In Drag“ ist toll. Akustikgitarre im Refrain inklusive – und damit nachspielbar.

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