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    Tocotronic
    Es ist egal, aber

    VÖ: 28.07.1997 | Label: L’Age D’Or/Rough Trade
    Text: Ingo Neumayer / Stefan Merx
    Tocotronic - Es ist egal, aber

    Vier-Ohren-Test

    Macht sich nach der Beschwerdephase nun die Resignation im Hause Tocotronic breit? Auffällig ist das Cover: Waren auf den ersten drei Platten noch Dirk, Jan und Arne als nachdenklich-melancholische Hipster zu sehen, zieren jetzt drei verschwommene Entlein die Vorderfront. Ein Zeichen für die Donaldisierung unserer Lieblingsschüler? Nun, eigentlich nicht, auch wenn sich doch einiges verändert hat: Im Vergleich zum Vorgänger „Wir kommen um uns zu beschweren“ geht man einerseits geraffter zu Werke, man kann die Ufer der Lieder sehen, und nur eines ist länger als vier Minuten. Andererseits haben Tocotronic ihr Breitwand-Erzählkino mit einer hübschen THX-Dolby-Surround-Anlage ausgestattet: „Sie wollen uns erzählen“ beginnt mit einer eintönigen (im wahrsten Sinne des Wortes) Mundharmonika à la Bob Dylan, bei „So schnell“ brummt im Hintergrund die Hammondorgel, und die vom Zitronenzinker Hans Platzgumer arrangierten Streicher verleihen Tiefe. Ansonsten bieten Tocotronic hier wieder alles, was sie liebenswert oder lächerlich macht. Dirk von Lowtzow ist wohl der erste und einzige Musiker, der sich über zu langsame Fußgänger beschwert, was aber eigentlich auch gut so ist. Genauso wie diese Platte.
    10/12 Ingo Neutronic

    Rumpeldipumpel, Tocotronics vierte. Niedliche Wackelfotos auf dem Cover und verstörte Teenagerlyrik innendrin. Alles wie gehabt. Wieder werden Herzen schmelzen, weil Dirk von Lowtzow, Jan Müller und Arne Zank genau das ausdrücken, was wir auch schon immer so empfunden haben. Da wird welche Wut auch immer ganz geballt rausgeschrien, semantisch freilich immer aus der Perspektive des friedlichen Beobachters. „Ich bin auf den Hund gekommen, wie man sagt“: Vielleicht ist es diese ironisch-gekünstelte Distanz, diese aufgesetzte Natürlichkeit, die mich inzwischen nervt. Scharfe Fotos werden nicht gebraucht, eine sich überschlagende Stimme ist immer besser als eine normale, Instrumente zu beherrschen ist uncool. 1994 fand ich das alles auch gut so, weil offenbar originell. Heute kopieren Tocotronic nur noch das damals überraschend gut aufgenommene Nullkonzept. Aufguß Nummer vier langweilt mich.
    2/12 Stefan Merx

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