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    Ghost
    Opus Eponymous

    VÖ: 18.10.2010 | Label: Rise Above/Soulfood
    Text:
    8 / 12
    Ghost - Opus Eponymous

    Ave Satanas! Dieser Pseudo-Proto-Black-Metal hätte auch in den späten 70ern oder frühen 80ern entstehen können.

    Zu der Zeit war die Musikwelt noch weit entfernt von misanthropischen Skandinaviern, die mit Corpsepaint und XL-Nietendress durch dunkle Wälder hampeln und Kirchen anzünden. Den Grundstein legte wahrscheinlich eine Band wie Black Widow aus Leicester 1970 mit „Sacrifice“ und dem darauf enthaltenen Track „Come To The Sabbat“, eine Blaupause für Rock mit satanistischem Inhalt. Erst zwölf Jahre später gaben Venom mit ihrem Album „Black Metal“ dann einem Genre seinen Namen, das erst Ende der 80er wirklich aufblühen sollte. Eine der schillerndsten Figuren des Genres, der musikalisch immerzu gut informierte Darkthrone-Schlagzeuger Fenriz, ist bereits großer Fan von Ghost. Dabei gibt es auf „Opus Eponymous“ (heißt übrigens ganz banal „namensgebendes Werk“) nicht die üblichen Zutaten des Black Metal, also weder rasendes Schlagzeug, scheppernden Nicht-Sound, noch nihilistisches Gegrunze. Vielmehr orientiert sich das Sextett aus Stockholm, das sich hinter Pseudonymen und Masken in der Anonymität verschanzt, an einer herrlich unzeitgemäßen Version von Mercyful Fate (ohne Falsett) und orgellastigem 70er-Heavy-Rock. Der besondere Reiz entsteht durch die konsequent satanistischen Inhalte, die Ghost mit geradezu poppiger Eingängigkeit vermitteln. Das ist mächtig unterhaltsam, scheint vor allem aber einen Nerv zu treffen in einer Zeit, in der Metalfans einer Okkultrock-Band wie The Devil’s Blood zu Füßen liegen und mit Graveyard, Witchcraft, Horisont, Dead Man, Spiders und Troubled Horse der altmodische Heavy Rock gerade in Schweden bemerkenswerte Blüten treibt.

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