0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    Jamaica
    No Problem

    VÖ: 20.08.2010 | Label: V2/Cooperative/Universal
    Text: Oliver Schröder
    6 / 12
    Jamaica - No Problem

    Wie aus der Asche von Phoenix erhebt sich dieses Gemeinschaftsprodukt der French-Pop-Cuisine. Knusprige Croûtons aus vierzig Jahren Rockgeschichte gibt es gratis obendrauf.

    Franzosen dürfen fast alles, sogar die heiligen Hallen des Rock mit neonfarbenen Graffiti schänden.

    Hier das jüngste Resultat der französischen Variante von Rockmusik, die immer schon etwas anders aussah als im Rest der Welt – oft eigenwillig, aber durchaus welthittauglich. Jamaica verlassen sich auf das vorhandene, fein gesponnene Netzwerk aus Freunden und Freundesfreunden, die allesamt schon dick im Geschäft sind. Die Entstehungsgeschichte von No Problem liest sich dementsprechend wie ein frankophiles Who-is-Who der elektronischen Musikszene: Produziert von Justice-Hälfte Xavier de Rosnay und Peter Franco, aufgenommen im Studio von Cassius‘ Philippe Zdar, wo auch schon Phoenix ihr Wolfgang Amadeus Phoenix aufnahmen, und auch Ed Banger hatte seine Finger im Baguetteteig. Herauskam vertraute Küche, nicht immer neu angerichtet. Grandios als Anheizer: der launig-quietschende Elektropunk-Popper Cross The Fader. Zum Schluss dann mit When Do You Wanna Stop Working noch einmal gut drei Minuten funkelnder Glampop-Größenwahn aus der Retorte. Dazwischen klingt vieles wie schon mal gehört, einiges gar wie schon mal gegessen. Plastikminiaturen von Rocksong-Versatzstücken, aufmontiert mit kitschig gniedelnden Weltraumgitarren sollten auch im eigenbrötlerischen French-Pop-Kosmos nicht mehr in jedem Song verwendet werden.

    Die Rock-Croûtons, die vor ein paar Jahren noch für Frankreichs Sonderstellung im Neo-Disco-Sound standen, werden langsam aber sicher matschig, Zeit für neue Konzepte.