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    Black Lips
    Arabia Mountain

    VÖ: 24.06.2011 | Label: Vice/Pias/Rough Trade
    Text:
    7 / 12
    Black Lips - Arabia Mountain

    Die Black Lips stehen mit ihrem sechsten Album vor der Frage: rebellierende Wunderkinder oder pietätlose Prolls? Eine klare Antwort liefert „Arabia Mountain“ nicht.

    Dafür markiert das Album die beste Produktion der Bandgeschichte. Erstmals haben die Garagenrocker aus Atlanta für ihre Aufnahmen einen Produzenten ins Studio bestellt. Dass der Mark Ronson heißt und für die Black Lips den Jungfernflug in Richtung Mainstream darstellt, stört Band und Sound recht wenig. „Arabia Mountain“ bietet Blues, Indie, Punk und Garage-Rock’n’Roll in bester 60s-Manier. Das strandverliebte „Go Out And Get It“ lädt mit Indiepop-Gitarren und Blechtrommel-Schlagzeug zum Eis in der Sonne ein. „Bone Marrow“ wird mit seinen Handclaps zur gut gelaunten Squaredance-Rock-Hymne der Platte. Musikalisch steht die Band ihren Helden, den Stooges, in nichts nach. Thematisch sieht das allerdings anders aus. Die Texte auf „Arabia Mountain“ sind genau so flach wie der kleine Granithügel westlich von Atlanta, nach dem das Album benannt wurde. Wenn man den Müllcontainer-Tauchgang „Dumpster Dive“ noch mit wohlwollendem Schmunzeln kommentieren kann, gerät „Spidey’s Curse“ – in dem die Black Lips davon singen, dass Comic-Held Peter Parker in seiner Jugend dem Kindesmissbrauch zum Opfer fiel – ziemlich peinlich. Den kreativen Tiefpunkt setzt „Modern Art“, in dessen fragwürdigem Video Sänger Cole Alexander eine Burka in den Farben der amerikanischen Flagge trägt und mit einem Totenkopf bewaffnet vor Kriegsbildern umhertanzt. Die Black Lips bleiben sich treu. Für die einen werden sie wohl weiterhin die krawallschlagenden Highschool-Dropout-Lieblinge sein, für andere völlig belanglose Wichtigtuer. Oder ein echtes Ärgernis.

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