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    Glasvegas
    Euphoric Heartbreak

    VÖ: 08.04.2011 | Label: Columbia/Sony
    Text: André Bosse
    4 / 12
    Glasvegas - Euphoric Heartbreak

    Wenn Glasvegas in den Spiegel schauen, sehen sie eine gigantische Rockband. Von außen betrachtet bleibt vom großen Versprechen kaum noch etwas über.

    Die ersten Singles waren fantastisch, das erste Album eine Wiederverwertung dieser Songs. War schade, ging aber okay. Nun also Album Nummer zwei, entstanden in einem sauteuren Studio an der Küste Kaliforniens und mit Hilfe des Bombast-Bruders Flood – und leider gehen Glasvegas von Beginn an baden. Über den Titel „Euphoric /// Heartbreak \“ mit seinen Strichen könnte man hinwegsehen, über das Intro nicht: Ein Synthesizer wabert, eine Französin erzählt, James Allan leidet verkniffen: „Pain, Pain, Never Again“ klingt wie der Soundtrack einer Neo-Vampir-Serie auf RTL 2. Dann der Elektroschock: „Shine Like Stars“ startet mit Keyboards und Sequenzern, die Flood wohl aus der Notfallreserve seiner Arbeit mit Depeche Mode entnommen hat. James Allan singt: „I see black fade to grey/ I feel forwards as the only way“. Wie gehabt: das R gerollt, so viele Kiekser wie Chris Isaak in seiner ganzen Karriere und Pathos in jeder Silbe. Wenn man ihm sein Leiden abnimmt, geht diese Masche auf – siehe immer wieder „Daddy’s Gone“. Diesen stumpfen Alternative-Rocker möchte man aber immer wieder leiser drehen, weil er peinlich berührt. „The World Is Ours“ und „You“ machen auf diese Art weiter, „Dream, Dream, Dreaming“ hat zwar Klasse, aber auch hier stören die Keyboards. „I Feel Wrong“ und „Whatever Hurts You Through The Night“ klingen wie Popballaden aus den 80ern, bevor „Lots Sometimes“ am Ende noch mal an das Versprechen erinnert: Diese Band kann Großes leisten, wenn sie die Tränenzieher aus den 50ern und 60ern in die Highlands entführt. Dafür braucht man kein Haus in Santa Monica , dafür reichen viel Whiskey und eine gute Wanderausrüstung. Nehmt Glasvegas bitte das viele Geld wieder weg!

    weitere Platten

    Glasvegas

    VÖ: 30.01.2009