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    Protest The Hero
    Scurrilous

    VÖ: 25.03.2011 | Label: Cooperative Music/Universal
    Text:
    10 / 12
    Protest The Hero - Scurrilous

    Natürlich sind Protest The Hero Streber. Aber welche, die Prügel verteilen, statt sie einzustecken. Zerfrickelter war Prog-Metal selten.

    Wenn sich die Ratlosigkeit nach dem ersten Durchlauf von Scurrilous gelegt hat, sind beim erneuten Hören nicht nur melodische Stellen wiederzuerkennen, auch die zum Teil recht komplexen Strukturen der Songs werden nachvollziehbarer. Luke Hoskin und Tim Millar, die beiden Gitarristen von Protest The Hero, leiden aber offensichtlich an ADS. Anders lässt es sich nicht erklären, dass sie es keine zehn Sekunden am Stück schaffen, nicht irgendwelche Skalen hoch- und runterzugniedeln. Scurrilous hat jedenfalls mehr Töne als die meisten anderen Platten, auch die hohe Frequenz an Breaks, Tempo- und Taktwechseln sowie die in allen Lagen heimische Stimme von Rody Walker zeugen von musikalischem Können. Immer knapp am Kitsch vorbei streuen Protest The Hero ihre eingängig-pathetischen Refrains ein. Wobei „Refrain“ hier nicht ganz richtig ist, denn wie im großartigen Tandem tauchen diese Parts oft nur einmal im Song auf. Ein Stück kann hier gleich mehrere verschiedene Refrains haben, die alle nicht wiederholt werden. Gute Idee eigentlich. Die leichten Emo- und Metalcore-Einflüsse aus den Anfangstagen haben Protest The Hero so gut wie getilgt, den Schreigesang fast völlig ausgemerzt, und das steht ihnen gut. Während auf dem Vorgänger Fortress eine teilweise Abkehr von melodischem Metal hin zu dissonanten Mathcore-Riffs viel Beliebigkeit mitbrachte, besinnen sich Protest The Hero hier auf alte Stärken und zeigen, wie man selbst mit traditionellem Heavy Metal modern klingen kann. Und das ohne Ironie-Sturzhelm.

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