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    Lykke Li
    Wounded Rhymes

    VÖ: 04.03.2011 | Label: Warner
    Text: Daniel Gerhardt
    8 / 12
    Lykke Li - Wounded Rhymes

    Kann nur so kommen: Bald schon wird jeder Junge, der jemals ein Karohemd anhatte, in Lykke Li und ihren angenehm unnerdigen Elektro-Pop verliebt sein. Obwohl das alles ganz anders geplant war.

    Li ist die Künstlerin für alle, denen Fever Ray zu gruselig ist und die vor Lady Gaga aus ganz anderen Gründen Angst haben; eine Schwedin, die vor drei Jahren mit Peter Bjorn And Johns Bjorn ein Album aufgenommen hat, dann als gute Hexe verkleidet um die Welt zog und jetzt wieder mit Peter Bjorn And Johns Bjorn ein Album aufgenommen hat. Es wird dabei nur wenigen Leuten auffallen, dass „Wounded Rhymes“ eigentlich keine Platte zum Verlieben ist, dass Li sich vor allem davon inspirieren ließ, wie man sie als junge, hübsche Blondine im Musikgeschäft bisher behandelt hat. Der Ton ist rauer, die Musik greller, wenn auch noch lange nicht M.I.A.-grell. „Get Some“ will trotzdem auf die Kacke hauen, der sehr unruhige, zerfahrene Song ist die Vorabsingle.

    Mann kann recht problemlos vorbeitanzen an den Machtspielchen zwischen Männern und Frauen, die hier aufgezogen werden, aber man hat dann natürlich nichts davon, wie sich all das mit der anderen Seite von „Wounded Rhymes“ beißt – der Schnöseligkeit und Empfindlichkeit, mit der Li als Hochglanz-Scout-Niblett eine Zeile wie „My love is unrequited“ zum Songtitel erhebt. Hier spielt nur eine Akustikgitarre mit, im nächsten Song schon wieder ein ganzer Zirkus aus Synthies und Drum-Machines. Die Idee ist trotzdem die gleiche, Li singt „I got the rich kid’s blues/ And I’m not sure that I’m pulling through“, es steht außer Frage, dass noch nie zuvor jemand so sehr gelitten hat wie sie. Eine Überzeugungstäterin.

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