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    R.E.M.
    Collapse Into Now

    VÖ: 07.03.2011 | Label: Warner
    Text:
    9 / 12
    R.E.M. - Collapse Into Now

    R.E.M. haben etwas geschafft, das ihnen seit Ende der 90er nicht mehr gelungen ist: zwei gute Alben nacheinander aufzunehmen.

    Denn tatsächlich kann „Collapse Into Now“, ihre 15. Studioplatte nach 30 Jahren Bandgeschichte, es mit ihrem vortrefflichen (und vortrefflich unterschätzten) Vorgänger „Accelerate“ aufnehmen. Schon vor Jahren erzählte mir Gitarrist Peter Buck im Interview, dass er sich selbst nach mehr stilistischer und wohl auch qualitativer Beständigkeit sehne. Dahingehend lief nicht viel für R.E.M. seit „Up“, seit 1998. Nun aber scheinen sie über den Berg. Die widerspenstigen Momente von „Accelerate“ – Beweis genug, dass R.E.M. trotz Übernahme durch den Mainstream die Collegerock-Sozialisierung nicht ganz auszutreiben ist – begegnen einem so oder ähnlich auch auf „Collapse Into Now“. Mal ist es eine um die Ecke gedachte Gitarrenmelodie, mal ein gut gezielter Bruch in der Stimme von Michael Stipe. Man wohnt nicht weniger als der Komplettsanierung einer Alternative-Legende bei, in die sich obendrein ein halbes Dutzend Gäste einmischen: Eddie Vedder und Hidden Cameras-Chef Joel Gibb singen in der Akustik-Halbballade „It Happened Today“ mit; Peaches schüttelt zum heißblütigen Punkrocker „Alligator Aviator Autopilot „Antimatter“, was immer ihr gerade aus der Hose hängt; Patti Smith stellt sich im Slow-Mo-Schlussstück „Blue“, einer Art generalüberholtem „Country Feedback“, zu Stipe ans Mikrofon. Und wenn sie dann doch mal unter sich bleiben wollen, hört man Stipe, Buck und Mike Mills auch nicht gerade an, dass sie schon halb solange zusammenspielen, wie es Rock’n’Roll gibt. Die zwischenzeitlich eingeschlichene Altersmilde haben sie fürs erste zum Teufel gejagt. So viel Spaß hat lange kein R.E.M.-Album gemacht – vor allem wohl R.E.M. selbst.

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