This Will Destroy You
Tunnel Blanket

Da gehören This Will Destroy You nicht hin, außer man übernachtet aufgrund eines endzeitlichen Staus auf einem Kiesparkplatz am Waldrand und ist gerne theatralisch. Wobei: Viel passiert nicht beim Instrumental-Quartett aus San Marcos/Texas, das sich 2005 mit „Young Mountain“ zum bedeutsamen Geheimtipp aller Drone- und Noise-Fans machte, denen es nicht langsam genug sein kann und die das Glück in Ausdauer, Hypnose und Detail finden. Zwei Minuten und 59 Sekunden dauert es, bis man im Auto oder irgendeiner anderen Umgebung als einem stillen Raum mit Kopfhörern bemerkt, dass der Opener „Little Smoke“ bereits läuft – dann schreit er einen aber auch erst mal an, dass die Ohren wackeln. Der größte Teil der Platte flirrt in behutsamen, zehrenden Frequenzen vor sich hin und stapelt die Gitarrenschichten aufeinander; man könnte das Bild auch anders herum aufziehen und sagen, „Tunnel Blanket“ bohrt sich tief in die Erde hinein und offenbart an den Rändern des Lochs, dass nicht bloß alles Lehm ist. Feinste Nuancen bröckeln hier aus dem Grund, kleine Teufel stecken im Detail. Man muss darauf achten und dieses Genre lieben, um nicht bloß zu hören, was man in dieser Musik auch hören kann: eine intensive, aber wenig innovative Wiederholung dessen, was Neurosis, Sunn O))), Khanate oder die Red Sparowes schon mehrfach in ihrer Färbung durchdekliniert haben. Man muss beißen und kauen, um den Unterschied zu schmecken. Das ist ja auch nicht schlecht.