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    Death Cab For Cutie
    Codes And Keys

    VÖ: 27.05.2011 | Label: Atlantic/Warner
    Text:
    Death Cab For Cutie - Codes And Keys

    Ein Album wie „Narrow Stairs“ kann man nicht noch mal schreiben wollen. „Codes And Keys“ läuft vor seinen Schatten weg.

    Ist ja alles nur zu verständlich, zwei Jahre nachdem das kluge, kantige Kunstwerk aus der seichten Indieband eine höchst respektable machte. „Narrow Stairs“ war düster, süß, obsessiv, fast gruselig perfekt. Das Lebenswerk einer Band, die danach nicht tot sein will. „Codes And Keys“ hat vor allem eine Aufgabe: weitermachen. Dann klingen der kästchenspringende Beat und das muntere Mini-Riff der ersten Single „You Are A Tourist“ eben fast so wie „Your New Twin Size Bed“ – na und? Der Anspruch muss diesmal ein anderer sein. Nicht mehr das meiste aus sich rausholen – den poppigsten Pop, die melancholischsten Tiefen, den proggisten Rock – sondern alles unter die Bettdecke zerren, wo gefühlt Ben Gibbard alleine (der in diesem Szenario die Skills von Chris Walla hat) an elektrischen Geräten schraubt. „Nothing’s the same“, heißt es im Opener „Home Is A Fire“, der betont bodennah reinshuffelt, nicht die Ruhe vor dem Sturm, sondern die Ansage: Es bleibt bedeckt. Hier bricht keiner laut aus, weil keiner will. Und wenn der Pop doch mal ins Schwärmen gerät, dann erst nachdem er sich vorher ernsthaft darauf vorbereitet hat. Alle Sequenzer an den Mann, alles hört auf den Pinselbeat, das hier funktioniert nur, wenn keiner ausschert. Als ganz vorsichtige Radioheadisierung könnte man das beschreiben, introvertiert, umso weniger rahmensprengend. Wenn Gibbard mit der immer noch unverbrauchtesten Stimme der Welt singt, sich die Musik darunter voranwiegt (ob nun mit Gitarrencorps oder ohne), kreist und plinkert und alles nach ganzheitlichem Händchenhalten klingt, dann sind und bleiben das Death Cab For Cutie. Und natürlich bleiben auch die Titel und Texte augenblicklich vertraut. Gibbard beobachtet immer noch ganz genau und sagt dann merkwürdige Sachen wie sonst nur Leute, die einem beim Smalltalk immer ein unangenehmes Stück zu nah ans Gesicht rücken. Bei Gibbard kennt man das schon. Seine eigenwilligen Ortsangaben („Underneath The Sycamore“), alltäglichen Hipsterhuldigungen („She may be young, but she only likes old things/ And modern music, it ain’t to her taste“) und eines der leidenschaftlichsten „Down, down, down“ überhaupt (in „Doors Unlocked And Open“) sind ja auch immer nur nett gemeint. Live wird das am besten funktionieren, wenn Band und Publikum Plastikschalensitze kriegen, Faltkissen drauf, damit nichts einschläft, aber unbequem genug, um unruhig zu bleiben. „Codes And Keys“ ist das beste Nachfolgealbum, das „Narrow Stairs“ haben konnte.

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