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    Blackmarket
    St. Vincent Decor

    VÖ: 13.08.2010 | Label: Future Sounds
    Text:
    8 / 12
    Blackmarket - St. Vincent Decor

    Blackmarket werden mit ihrem College-Punkrock keinen Originalitätsblumentopf gewinnen. Unterhalten kann er trotzdem auf hohem Niveau.

    Und das will ja auch erst einmal geschafft sein, in einem Genre, in dem Bands nicht drumherum kommen, sich mit Artverwandten messen zu müssen, die ihre Songs längst aus der eigentlichen Genreschublade herausgehievt haben. Die Get Up Kids zum Beispiel sind schließlich schon lange nicht mehr „nur“ die Emo-Konsensband der späten 90er, vielmehr haben sie sich und ihren Sound im gegenwärtigen Rock-Bewusstsein verankert. Da muss man als junge Band schon etwas bieten, um nicht als bloße Kopie mit schlechten Liedern zu gelten. Auf ihrer letzten Platte The Elephant In The Room gelang das Blackmarket nur bei vereinzelten Songs, der Gesamteindruck war doch eher fahl. Ganz anders jetzt der Nachfolger St. Vincent Decor, der – mal abgesehen vom selten hässlichen Cover – das jugendlich Ungestüme des Debüts geschickt unter Kontrolle zu halten versteht, das Tempo drosselt, ja sogar das Midtempo als Stilmittel entdeckt. Das erinnert dann gar nicht mehr nur an ihre großen Emo-Freunde, sondern auch an Bands wie Attack In Black, die ebenso wissen, dass Punkrock keine sportive Disziplin ist und Akustikgitarren nicht nur auf Folkrock-Soloalben von Schreihälsen gehören. Oder es erinnert mit cleanen Gitarren und darum gewickeltem Piano sogar an Elliott Smith in seiner „gut gelaunten“ Phase (etwa Figure 8). Vor allem aber haben Blackmarket nicht nur den Grundaufbau dieser Songs verstanden, sie können auch Melodien schreiben. Die werden niemandem wehtun, ziehen ihre Schönheit aber auch aus einfachem Understatement. Und funktionieren prächtig.

    weitere Platten

    The Elephant In The Room

    VÖ: 28.11.2008