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    Mogwai
    Hardcore Will Never Die, But You Will

    VÖ: 11.02.2011 | Label: Rock Action
    Text:
    Mogwai - Hardcore Will Never Die, But You Will

    Wer von Mogwai erwartet hat, dass sie dem Postrock mit ihrem neuen Album einen Arschtritt mit Anlauf verpassen, irrt nicht nur, sondern glaubt auch, die Schotten hätten das nötig.

    Dabei waren entsprechende Anhaltspunkte durchaus gegeben. Die immer wieder heraufbeschworene dringende Erneuerung des sich wiederholenden Postrock-Genres ließ in Kombination mit dem Albumtitel in manchen Köpfen bereits fiese Beats und Gitarrenbretter wüten. Doch Mogwai-Titeln sollte man nicht trauen. So haben es die Schotten eben nicht wie 65daysofstatic gemacht, die den unverwüstlichen Schrei nach Neuerungen erhörten und dem Genre mit technoiden Klängen entflohen. Obwohl auch Mogwai noch nie zuvor so elektronisch klangen und derart viele Vocals benutzt haben wie im Song „Mexican Grand Prix“. Eine Seltenheit allerdings, die sich nur zur „George Square Thatcher Death Party“ wiederholt. Ansonsten können sich Mogwai auf ihre Gitarren, ihre Kompositionen und spielerische Perfektion verlassen. Auf das, was sie seit über einem Jahrzehnt machen, was sie mit erfunden haben und was man nicht ständig in Frage stellen sollte. Bad Religion machen seit 30 Jahren Punkrock, Slayer noch immer Metal und Mogwai eben Postrock. Und das ist gut so. Den Stempel haben wir ihnen schließlich eigenhändig aufgedrückt. Wer das nicht sieht, der wird auch nicht die Neuerungen auf „Hardcore Will Never Die, But You Will“ erkennen und nicht hören, dass die Platte im Vergleich zum Vorgänger nicht mehr ganz so harmonisch leise tritt und stärker auf Synthesizer-Sounds zurückgreift. Dass „White Noise“ mit seinen sprudelnden Gitarren und seiner rührenden Melodie einer der besten Opener ist, den Mogwai je geschrieben haben. Und dass zu „Death Rays“ in Bolivien schwere Schneeflocken vom Himmel rieseln könnten, Asamoah Gyan einen entscheidenden Elfmeter an die Latte schießen oder Angela Merkel die Treppen im Bundestag herunterstürzen könnte – und dabei noch grazil aussehen würde. Auch wenn „How To Be A Werewolf“ keine außergewöhnlichen Details oder Innovationen mit sich bringt, offenbart der Song doch einen dieser magischen Momente, für die (instrumentale) Musik so geliebt wird. Natürlich gab es bereits etliche dieser Augenblicke, jedoch war keiner wie dieser, ließ 185 Sekunden auf sich warten, bevor er unwiderstehlich zugepackt und einen weggetragen hat. Hier singen die Gitarren und erzählen ihre weit zu deutenden Geschichten. Auf der beiliegenden Bonus-CD singt gar eine nachgebildete Bergformation, für die Mogwai im Rahmen des Emscherkunst-Projekts „Monument For A Forgotten Future“ einen epischen Track geschrieben haben. 26 Minuten für einen Berg und 53 Minuten für die Bewahrung des Postrock.

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