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    Tim Kasher
    The Game Of Monogamy

    VÖ: 19.11.2010 | Label: Affairs Of The Heart/Indigo
    Text: Dennis Plauk
    9 / 12

    Womit nicht zu rechnen war: Die einzigen erträglichen Ska-Trompeten des Jahres tönen durchs Solo-Debüt des Cursive-Chefs.

    I’m Afraid I’m Gonna Die Here heißt das Stück, in dem Tim Kasher über Bläsern, Orgel und Funkgitarren in eine mittelschwere Sinnkrise schlittert: „I gotta write another chapter/ I’ve been feeling incomplete/ This epic voyage of my 30’s reads a little weak.“ Farbe muss rein, so viel ist klar. Und als wäre Kasher mit seinen Bands Cursive und The Good Life nicht ausgelastet genug, arbeitet er sich als neugeborener Solist an einem guten dutzend Stilen ab. Kreuz und Quer durch die Pop-Evolution. Während er zum Ein- und Ausstieg ins Album melodramatische Streicher auffährt, unterbricht ein leibhaftiger Trommelmarsch samt Schiri-Pfeife den kantigen Indierock von A Grown Man. Der Mann gönnt sich halt sonst nichts.

    Natürlich gibt es auch andere Momente auf der Platte, Strays oder The Prodigal Husband, in denen Kasher an sich und eine Folkballade für zweckmäßig genug hält. Gute Entscheidung, denn so rücken auch immer wieder die Texte von The Game Of Monogamy in den Fokus. Kasher hat sie im Selbst-Exil geschrieben, als er sich nach der Cursive-Tour vergangenes Jahr in ein verschneites Nest in Montana verkroch und dort Stift und Block höchstens mal aus den Händen legte, um diese frei für die Gitarre zu haben.

    Heute weiß Kasher: Sein Album weist ihn zwar als ziemlichen Beziehungsneurotiker aus, hebt dafür aber seinen Zynismus auf ein neues Level. „I want to have sex with all my old girlfriends again/ I swear, it’s just the familiarity I miss/ Aw, fuck it – it’s just typical male conquest.“ Ohne diese Lieder wäre er wohl längst reif für die Couch.

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