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    Paul Smith
    Margins

    VÖ: 15.10.2010 | Label: Billingham/Cooperative/Universal
    Text: André Bosse
    8 / 12
    Paul Smith - Margins

    Soloalben ohne Bandauflösung – in diesem Fall eine sehr angenehme Folge der Krise der Musikindustrie.

    Brandon Flowers, Fran Healy, Paul Smith: Die Anhäufung von Alleingängen ohne fatale Folgen für die Stammband ist kein Zufall. Plattenverkäufe spielen im Finanzkonzept einer großen bis mittelgroßen Band heute keine tragende Rolle mehr. Daher verliert das Album als Kunstform etwas von seiner Schwere, seiner Bedeutung – und Rand-Releases, die Plattenfirmen früher verboten haben, weil sie die Fans nur verwirrt hätten, bekommen eine Chance. Im Kontext Maximo Park hat Gitarrist Duncan Lloyd mit „Seeing Double“ bereits 2008 vorgelegt, wobei man damals ein wenig ratlos war, weil er sich nicht stärker von seiner Gruppe distanzierte. Smith macht es besser. Seine Platte enthält eher experimentelle Aufnahmen und schwebt daher in der Gefahr, als eine Art Maximo-Park-Outlet beurteilt zu werden. Doch Smith ist clever genug, komplett auf die immer wieder bestechende Dynamik von Maximo Park zu verzichten. „Margins“ verkneift sich die zickig-zackigen Duelle zwischen den Instrumenten und nimmt stattdessen zwei Musikrichtungen in den Fokus, mit denen man rechnen konnte, wenn man die Interviews mit Paul Smith aufmerksam gelesen hat: Post- und Indierock amerikanischer Schule sowie britischer Folkrock. Und das geht wunderbar zusammen, weil Andrew Hodson (eigenes Projekt: Matinee Orchestra), ein Freund von Smith aus Newcastle, einen herausragenden Gitarrenstil pflegt, der spielerisch die Schnittstelle zwischen diesen beiden Genres findet. Da an „Margins“ außerdem Leute der genial-verdrehten Pop-Laboranten Field Music (ebenfalls Newcastle) beteiligt waren, klingt die Platte virtuos, ohne Herz und Seele zu verlieren.

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