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    Holy Fuck
    Latin

    VÖ: 14.05.2010 | Label: XL/Beggars/Indigo
    8 / 12

    Spiel auf ein Tor: Holy Fuck jagen Post-, Elektro- und Noiserock durch den gleichen Versuchsaufbau. Am Ende zappelt die Beute im Netz. Latin ist die dritte Platte der Band aus Toronto, und wenn man mal hört, was einem hier so um die Ohren dröhnt, fliegt und flattert, muss man sie eigentlich für Stammkunden im Onlineshop von Apple halten. Tats‰chlich sammeln Holy Fuck ihre Treuepunkte aber bei Fender, Marshall oder Casio: Latin ist ein Album, auf dem viel nach Computern klingt, aber nur das Wenigste tats‰chlich aus Computern kommt. Die außerkörperlichen Erfahrungen, Euphorieschübe und sonstigen Ekstase-Erscheinungen, in die einen diese Platte mit ihren besten Momenten versetzt, kitzeln Holy Fuck aus Gitarre, Bass, Schlagzeug, Synthie und ein paar Effektverfremdern heraus – und klingen wahrscheinlich deshalb noch dreckiger und galliger als die meisten vergleichbaren Genre-Fieslinge. Es ist aber nicht nur das: Holy Fuck wissen auch, wozu ein hohes Tempo gut ist, blicken und schalten nach dem ungeduldig trippelnden Intro 1MD nicht mehr zurück und treiben dem Frickelfimmel-Postrock ein paar Geister aus, von denen zum Beispiel 65daysofstatic gar nicht wissen, wo man ihnen auflauern sollte. Unhysterische Menschen könnten sich mehr Artenvielfalt von Latin wünschen, sollten solche Musik aber sowieso nicht hören. Holy Fuck funktionieren ja gerade, weil sie einem immer wieder auf die gleiche Stelle hauen, mit jedem Track ein bisschen fester. Das bitzelt dann, und es brennt, und irgendwann wird es auch grün und blau. Man muss diese Band eben nicht nur hören, man muss sie auch fühlen, dort, wo sich andere, höflichere Musiker niemals hintrauen würden.

    Artverwandte

    Errors – „Come Down With Me“
    Fuck Buttons – „Street Horrrsing“
    Ratatat„LP3“

    weitere Platten

    Deleter

    VÖ: 17.01.2020

    Congrats

    VÖ: 27.05.2016