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    Faust
    Faust Is Last

    VÖ: 16.04.2010 | Label: Klangbad/Broken Silence
    Text:
    9 / 12
    Faust - Faust Is Last

    Musik für Synästhetiker: Man hört Abgründe, sieht Schwingungen und fühlt Wände aus dichter Materie. Zwischendrin legen sich Lichtwolken auf die Haut.

    Das ist ja nichts Neues, wenn Faust Musik machen. Wobei Faust als Konzept nach 40 Jahren des Erforschens normfreier Klanghöhlen nun ein „wahnsinnig komplexes Gedankengebilde“ ist, wie ihr Organist Hans Joachim Irmler selbst sagt. Wer mit wem wohin unterwegs ist, in welchem Jahrzehnt die Musiker hinzustießen: nicht wichtig, solange es Faust ist. Diesmal also: Irmler mit seiner recht jungen Band, zuletzt 2004 in Erscheinung getreten bei ihrer Zusammenarbeit mit Dälek. Auf „Faust Is Last“ entfachen sie ein mehr als 90-minütiges Noise-Atmo-Sphären-Ungetüm von unbequemer Unmissverständlichkeit. Mal bodenlos tief und gänzlich rhythmusfrei, dann wieder voller hypnotischer Tribal-Drum-Motoren, entführen Faust in Klangwelten, die klaustrophobisch und endlos zugleich sind. Es brodelt und sirrt, platzt plötzlich auf wie eine schwärende Wunde, um gleich darauf in tiefer Einkehr zu implodieren. Das Brutale dieser Musik ist ihr Anknüpfungspunkt: Sie ist, in erster Linie, weder für den Bauch und die Beine noch für Kopf und Verstand gedacht – sie zielt direkt auf das Unterbewusstsein. Dort verdichtet sich das, was nüchternere Zeitgenossen womöglich unter „Geräuschkulisse“ abheften würden, zu einer Resonanz-Ursuppe, die erstaunliche Körperregungen erzeugt. Darauf muss man sich natürlich einlassen. Und den richtigen Moment finden. Wie To-Rococo-Rot-Gitarrist Robert Lippok zu Irmler am Telefon sagte: „Ich konnte das neue Album noch nicht hören. Ich fand noch keine Gelegenheit, bei der ich so lange am Stück hätte stehen können.“

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