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    Donots
    The Long Way Home

    VÖ: 26.03.2010 | Label: Solitay Man Records / Indigo
    Text:
    Donots - The Long Way Home

    Seit dem chamäleonhaften Vorgänger haben die Donots gar nichts mehr zu beweisen. Umso besser, dass sie es trotzdem tun.

    Wer die Wahl-Münsteraner nach „Coma Chameleon“ noch immer als Poppunk-Spaß für das jüngere Festivalpublikum abtat, hatte 2008 einfach nicht richtig hingehört oder allseits gefeierte (Radio-)Hits wie „Stop The Clocks“ fälschlicherweise Blackmail zugeschrieben. „The Long Way Home“ geht entgegen seines Titels einen noch kürzeren Weg und macht ohne Umwege klar, dass Punkrock oft nur noch als Bruder im Geiste an Bord ist.

    Doch zunächst eröffnet dieser in der Person von Kumpel Chuck Ragan per Anrufbeantworter-Monolog das Album, bevor der wegweisend betitelte Opener „Changes“ in U2-ähnliche Breiten geht. Treibende Drums, sphärisch übereinander geschichtete Gitarren, eine Klaviermelodie, wie sie Coldplay nicht besser hätten platzieren können und dazu ein vor Selbstbewusstsein strotzender Chor:

    „We’re getting better day by day/ This is not the end.“

    Noch bevor die unverschämt eingängige Vorab-Single „Calling“ übernimmt, wird klar, dass die von Dancebeats getragenen Synthesizer hier nicht die einzigen Relikte aus den 80ern sind. Und auch im darauffolgenden Forever „Ends Today“ sind die Wave-Vorlieben der Gebrüder Knollmann schwer zu überhören. Jetzt mit weniger Synthesizern und gedrosseltem Tempo, dafür mit einer Melancholie, die sich andächtig zwischen The Cure und New Order einreiht.

    Doch die 80er sollen längst nicht der einzige Pol im erweiterten Donots-Sound bleiben.

    Schließlich liefen bis hierhin erst drei der elf Songs. Was folgt, klingt wie ein Wochenendtrip unter Freunden mit liebevoll umgesetzten Schnapsideen, die von der Tanzfläche ans Lagerfeuer und nach einem Zwischenstopp an der Theke via Bleifuß zurück auf die Tanzfläche führen. Egal ob bierselige Trauerbewältigung wie in „Let It Go“ oder messerscharfe Aufopferung wie in „Hello Knife“ – alle Wege führen erhobenen Hauptes nach vorne. Früher wurden aus der Bahn springenden Ideen gern „amüsiert mit dem scharfen Zitatmesser ‚Kannste mal für’n anderes Projekt benutzen‘ die Reifen plattgestochen“, verrät Guido Donot. Statt auf dem Standstreifen zu parken, fahren sie heute lieber auf Felgen weiter und lesen dabei am Straßenrand Anhalter in Form von Frauenchören, Streichern, Schifferklavier, Mandoline, Kontrabass, Tuba und laut Info auch Guidos Hornbrille auf.

    Dass dieser im alles platt stampfenden „Dead Man Walking“ auch mal im Vordergrund unverkennbar schreisingen darf, ist nur ein weiteres unter vielen Highlights. Nicht mal die Beatsteaks können sich danach noch als Alleinherrscher auf ihrem Gebiet fühlen.

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