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    Dendemann
    Vom Vintage verweht

    VÖ: 09.04.2010 | Label: Yo Mama/Sony
    Text:
    9 / 12

    Leinen los für den Neustart: Chefrocker Dendemann tauscht seinen Ghettoblaster gegen die Freiheit einer Stratocaster.

    Mit neuer Kappe, Schnubbi und Vokuhila radelt Dende auf seinem Bonanzarad in Richtung Rock. Schon auf den Sommer-Festivals 2009 stand er mit Kutte und Liveband auf der Bühne, nahm anschließend gleich beides mit ins Studio. Die markante Reibeisenstimme ist geblieben, flowt jetzt allerdings über grimmige Gitarrenriffs und schepperndes Schlagzeug.

    V.N.D. klingt nach einer waschechten Rocknummer, bis Dendemann lospoltert und unter anderem Mia.s Hungriges Herz auf die Schippe nimmt. Der Garagenrap des Steuerallergikers gipfelt in der irrwitzigen Papierkrieg-Story über Quittungen und nervige Steuerberater. Statt bei den HipHop-Kollegen Samples auszugraben, bedient sich der Track bei Tocotronics Explosion. Für ein „kurzes Zwischenspiel“ meldet sich Dirk von Lowtzow zu Wort: „Alles gehört Dir, eine Welt aus Papier/ Alles explodiert, kein Wille triumphiert.“ In der finalen Minute wird der neue Gitarren-Freund dann doch noch fast bis zum Erbrechen zerscratcht. Ein genialer Schlussakt.

    Begonnen hatte alles mit Nesthocker, Dendemanns Erklärung zu seinem musikalischen Wandel: „Ich check aus, wenn auch spät/ Ich sag Goodbye Parasiten-Hotel.“ Im Anschluss „gibt’s mehr auf die Löffel als beim nächsten Uri Geller“. Stumpf ist Trumpf 3.0 erfüllt die Kriterien des potenziellen Hits einer amüsant rockenden HipHop-Platte samt tollem Artwork in Laptop-Optik. Die Reime und Geschichten des Rappers, der ein Englisch wie Loddar drauf hat und zu Recht nicht einen natürlichen Feind spürt, strotzen noch immer vor Charme und Wortwitz. Da verzeiht man gerne so einen mäßigen Track wie Es geht bergab. Trifft ja ohnehin nicht zu.

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