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    The Magnetic Fields
    Realism

    VÖ: 29.01.2010 | Label: Nonesuch/Warner
    Text: André Bosse
    8 / 12
    The Magnetic Fields - Realism

    Wenn Stephin Merritt Platten aufnimmt, dann formvollendete. Nach den legendären 69 Liebesliedern auf drei CDs, einem Werk über die vielen Formen des Ichs und der verzerrten Shoegazer-Hommage „Distortion“ ist Realism die lange erwartete Folkplatte.

    Was für Merritt bedeutet: Es kommen nur Instrumente zum Einsatz, die keinen Strom benötigen. An dieser Stelle aber gleich eine Entwarnung für Leute, die das dauernde Geschrammel von Akustikgitarren nicht abkönnen, denn da geht es Merritt ähnlich. Hier erklingen vor allem Spielzeugpianos, Geigen, Celli, Blasinstrumente, Akkordeons, Spieluhren, Marimbas, Banjos, Ukulelen und allerhand mehr. Wie alle Alben der Magnetic Fields hat auch dieses ein Thema: Es geht um die Realität, oder das, was der Mensch im Allgemeinen dafür hält. Merritt, der auch für Musicals schreibt, hält nicht viel von Ideen wie Authentizität oder wahrer Liebe. Für ihn ist das Leben vor allem Theater, meistens in Form einer Tragikomödie. Daher lässt er im ersten Stück „You Must Be Out Of Your Mind“ den Protagonisten direkt mal einen unüblichen Wunsch an einen Bittsteller formulieren: Auf den Knien möge sie oder er gekrochen kommen. Weitere Szenarien aus Merritts Realitätenkabinett: Eine „Doll’s Tea Party“, eine Braut, die verführt und verlassen alleine am Traualtar steht und sich in ein paar Drinks flüchtet und zum Finale letzte Worte „From A Sinking Boat“. Gesungen werden die Lieder wie üblich von vielen verschiedenen Stimmen, und doch freut man sich immer, wenn Merritt selbst singt, weil er so schön gemütlich-traurig klingt. Ganz ähnlich wie Max Goldt bei seinen Lesungen. Oh, und das ist sowieso eine schöne Vorstellung: Merritt und Goldt, die nett zusammensitzen und reden und singen.

    weitere Platten

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