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    Love Is All
    A Hundred Things Keep Me Up At Night

    VÖ: 02.05.2009 | Label: What‘s Your Rupture/Cargo
    Text: Benjamin Adler
    7 / 12

    Spaß in den Backen, Cola-Schock und Tinnitus noch obendrauf. Schön und gut, aber muss die Frau denn so schreien?

    Ohne das überdrehte Organ von Sängerin Josephine Olausson wäre nämlich viel besser zu hören, dass Love Is All mehr drauf haben als den bloßen Knalleffekt vom Reißbrett. Wie sich die Schweden durch ihr zweites Album rumpeln und strampeln, erinnert dabei nicht nur durch die weibliche Stimme an den fiebrigen Garagenrock der frühen Yeah Yeahs Yeahs. Melodien, wie gemacht für den Wecker, der nach durchzechter Nacht morgens um halb sieben nicht mehr aufhört, „Aufstehen!“ zu schreien. Koffeingetränkte Gitarrenriffs tragen dazu genauso bei wie die eine oder andere elektronische Spielerei. Dass etwas leiser tretende Momente wie das Arme ausbreitende „When Giants Fall“ oder das zuckersüße „A More Uncertain Future“ plötzlich so klingen, als singe Harfenfolkerin Joanna Newsom sie, passt da nur ins Bild. Eine Platte, die alles einmal ausprobiert, um sich am Ende nicht vorwerfen lassen zu müssen, es nicht versucht zu haben. Das kann zuweilen extrem anstrengend sein („Wishing Well“), dann aber auch wieder zu fabelhaften Popsongs führen („Last Choice“). Selbst wenn Love Is All beim Versuch, es jedem rechtzumachen, ein wenig den roten Faden aus den Augen verlieren: Zu den „Hundred Things To Keep Me Up At Night“ werden für so manchen Szene-Zappler schon bald auch diese elf Songs gehören.

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