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    Blakroc
    Blakroc

    VÖ: 27.11.2009 | Label: V2/Cooperative/Universal
    Text:
    Blakroc - Blakroc

    „Yes yes yo to the beat yo“ – The Black Keys spielen ihren Blues-Rock für zahlreiche Gäste als HipHop-Beats und lassen einen alten Bekannten wieder auferstehen.

    An der Seite von Ludacris rappt gleich im ersten Track „Coochie“ der 2004 verstorbene Ol‘ Dirty Bastard. Wie das möglich ist? Wir kennen keine Details, die heutige Technik und die Geschichte zu Blakroc machen diesen seltsamen Umstand aber leicht vorstellbar. Denn mit ihrer Idee, ein HipHop-Album aufzunehmen, blieben Dan Auerbach und Patrick Carney nicht lang allein. Laut Webisodes war Produzent Damon Dash der erste, der im Studio aufschlug, um sich die Vorstellungen und einige Sounds des Duos anzuhören. Ein paar Beats und Blunts später hatte man elf Tracks im Kasten.

    Die weitere Geschichte in Kurzform: Dash gefiel, was er hörte; er rief Mos Def an. So kam eins zum anderen, ein Rapper zum nächsten, bis sich letztendlich elf MCs, zwei Bluesrocker und ein Produzent in einem Studio in Brooklyn versammelt hatten. Ein paar Beats und Blunts später hatte man elf Tracks im Kasten. Mit RZA und Raekwon standen auch zwei Abgesandte des Wu-Tang-Clans am Mikrofon, die den Part ihres dahingegangenen Rap-Bruders vermutlich in ihren digitalen Archiven fanden und ihn so posthum zum Teil von „Blakroc“ machten. Eine Platte, die zu gleichen Teilen Rock und Rap atmet, für die ihre Macher keinerlei Samples nutzten, sondern alles live einspielten und -sangen. Billig-Klingelton-Beats und sinnfreie Songs hatte man mit Auerbach an der Gitarre, Carney am Schlagzeug und den hochkarätigen Gästen ohnehin nicht befürchten müssen; dass das Album die schwierige Brücke zwischen HipHop und Rock aber so smart und überzeugend schlägt, wie es sonst nur die Beastie Boys und wenige andere vollbringen, dürfte nicht nur manchen Kritiker eines solchen Genre-Hybrids überraschen. Eine belebende Erfrischung für beide Lager, die ohnehin die Liebe zur Musik eint.

    Paradebeispiel: „On The Vista“ mit einem der besten Rapper unserer Zeit am Mikrofon. „Yes yes yo/ To the beat yo/ Feel free yo“, gibt Mos Def lässig das Motto des Projekts aus. Ein bestechender HipHop-Track, der zugleich das typische Black Keys-Knarzen versprüht, während Auerbachs Gitarre den Refrain quasi im Alleingang übernimmt. Der Anfang von „Hope You’re Happy“ hätte genauso auf jedes andere Album der Black Keys gepasst, schraubt nach wenigen Sekunden aber zurück und wird durch Raps und Gesang von Billy Danze, Nikki Wray und Q-Tip bereichert. „Done Did It“ bildet mit hartem Rock-Riff und regelrecht aggressiven Raps einen Schlusspunkt mit Ausrufezeichen. Einziger Schwachpunkt: das an einen R’n’B-Schmachtfetzen erinnernde „Why Can’t I Forget Him“. Ansonsten liefern Blakroc eine belebende Erfrischung für beide Lager, die ohnehin die Liebe zur Musik eint.