KIM?
Allez! Allez! Allez!

Es gibt keinen Grund, KIM?, die früher Kind Im Magen hießen, ans Bein zu pinkeln. Seit einigen Jahren schlagen sie sich wacker durch die Konzertlandschaft und haben sich im Laufe dieser Zeit eine Menge junger Fans erspielt. Von so manchem wurden sie schon als die Nachfolger der Toten Hosen bezeichnet, und der Opener „Allez!“ klingt dann auch gleich wie die frische Version eines Hosen-Songs. Eine gute Melodie, ein mitreißender Beat und ein simpler, aber effektiver Text. Dass sich Kim? aber eben nicht auf diesen Stil beschränken wollen, beweist schon das darauf folgende „Nein! Nein! Nein!“, das textlich und musikalisch eher an Madsen erinnert. Jeder der 13 Punkrocksongs hat seinen eigenen Charakter, jeder ist eingängig, aber nicht penetrant. Und auch wenn die Texte hauptsächlich die Lebenswelten von Teens und jungen Twens ansprechen (falsche Freunde, Spaß, Rebellentum, junge Liebe…), sind sie angenehm ironiefrei, unpeinlich und ganz sicher kein Grund, sich darüber erheben zu müssen oder arrogant die Nase zu rümpfen. Auf die sympathische Underdog-Hymne „1×1 besseres Leben“ sollten sich die Guten nämlich generationsübergreifend einigen können, um am Ende einer langen Nacht dazu ein letztes Mal anzustoßen – auch wenn die einen am nächsten Montag wieder zur Schule und die anderen zur Maloche oder Uni müssen.