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    Pelican
    What We All Come To Need

    VÖ: 06.11.2009 | Label: Southern Lord
    Vier-Ohren-Test
    Pelican - What We All Come To Need

    Ja, was brauchen sie denn? Verfolgungsjagden, Lederblousons und einen Hauptdarsteller mit seriösem Schnurrbart.
    Instrumentalbands muss man immer relativ beschreiben. Also: metallischer als Explosions In The Sky, lebensfroher als Mogwai, nicht so japanisch wie Mono. Oder kurz: Wenn alle anderen Post-Irgendwas-Spieler die Soundtrackmacher fürs Kopfkino unserer Zeit sind, dann haben Pelican das Opening Theme geschrieben. In Glimmer ist es vor allem das verrückte Riff, das so altklug die Treppe herunterfällt, als kämen gleich die Huxtables in Reih und Glied hinterher. „The Creeper“ fehlen nur die rennenden Beine vom Tatort-Anfang, dickere Sohlen drunter, versteht sich. Und bevor „Specks Of Light“ gefährlich gniedelnd ins Auto steigt, schließt man lieber alle Knarren weg. Wo andere Atmosphären einfangen, stampfen Pelican sie aus dem Nichts. Nicht so persönlich wie zuletzt auf „City Of Echoes“, dafür aber – auch dank Produzent Chris Common von These Arms Are Snakes – kunstvoller, gewagter, sexier. Das übliche Gerede von Ausbrüchen, Tempowechseln, träumerischen Breaks wirkt belanglos, wenn man schon weit vor dem ersten Satz (gesungen von Gast Allen Epley im letzten Stück) zu Taschentuch und Chipstüte greift. „What We All Come To Need“ ist kein abstrakter Flug durch digitale Landschaften, sondern ein so ruppiger wie starker Charakter, der am Ende oft genug gewinnt. Die Melodien dazu wird man noch in 20 Jahren von Handy zu Handy tauschen.
    9/12 Britta Helm

    Ausgerechnet Pelican geht die Puste aus. Das Thema harter (Fast-)Instrumental-Postrock wird kompliziert.
    Um sich in dem längst von allen bemerkten Riesenpool aus Post-Rock-Metal-Bands hervorzutun, braucht es mittlerweile etwas ganz schön Eigenständiges. Einfach mal machen, Atmosphäre aufbauen, die Akkorde langsam auflösen und dann etwas lauter den Refrain nach Hause riffen – das zieht nicht mehr. Da braucht es einfach mehr Gesicht, Willen und Attitüde als sie Pelican hier an den Tag legen. Die wollen sich scheinbar gar nicht abheben, lassen es langsam angehen, ohne echte Spitzen und Aha-Effekte. Das kann man selbstsicher und gelassen nennen. Schließlich gibt es diese Band lange genug, dass sie nicht als schnöde Kopie verschrien wird. Die Tatsache, dass hier der neue (Greg Anderson) und auch der alte (Aaron Turner) Labelchef mitmachen, legt derweil anderes nahe: Pelican wollen ums Verrecken keinem ein Haar krümmen, nicht dem Hörer, nicht ihren Labels, nicht ihren Instrumenten, gar niemandem. Sie wollen nicht auffallen. Und während „What We All Come To Need“ weiter vor sich hin eiert, wird klar: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt in diesem Metier. Was für ein Unterschied zwischen diesem Album und „Geneva“ von Russian Circles, das einen guten Gegenpol darstellt und zeigt, wie spannend das Genre 2009 eben doch noch sein kann, wenn man ihm ein paar neue Seiten abgewinnt oder zumindest groovt wie die Hölle.
    5/12 Philipp Welsing

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