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    Wolfmother
    Cosmic Egg

    VÖ: 23.10.2009 | Label: Island/Universal
    Text:
    9 / 12
    Wolfmother - Cosmic Egg

    Fans und Feinde dürfen sich gleichermaßen bestätigt fühlen. Innovationspreise werden Wolfmother auch mit ihrem zweiten Album nicht einheimsen.

    Wobei es sich eigentlich ja verbietet, bei Cosmic Egg vom zweiten Album der Band Wolfmother zu sprechen, nachdem Primadonna Andrew Stockdale im vergangenen Jahr kurzerhand die komplette Rhythmussektion ausgetauscht hat. Doch auch wenn sich dezente Veränderungen im Sound bemerkbar machen, sind Chris Ross und Myles Heskett verlustfrei ersetzbar: Die Band definiert sich allein über die Stimme und die Songs von Stockdale. Dank eines zusätzlichen Gitarristen sind Wolfmother jetzt zu viert, und sie spielen sogar noch druckvoller als die vorherige Formation. Das klingt wie gewohnt schön brachial und extrem heavy, zudem aber auch noch an den richtigen Stellen funky. Die großen Vorbilder Black Sabbath und Led Zeppelin versucht Stockdale gar nicht erst zu verleugnen, was den Plagiatvorwürfen neues Futter liefert. Aber diese Diskussion ist müßig, denn kaum eine gute Hardrockband kommt ohne Reminiszenzen an die Ikonen der 70er aus. Zugegeben, bei White Feather, das die Dancing Days von Led Zeppelin revitalisiert, übertreiben Wolfmother die Anlehnung ein wenig. Der versetzte Rhythmus ahmt Bonzos unverwechselbaren Stil nach, die Gitarre leitet in typischer Jimmy-Page-Manier in den Refrain über, und obendrein macht uns Stockdale auch noch gesanglich den Robert Plant. Was soll’s, auch ein unorigineller Song kann viel Spaß bereiten, wenn er mit solch breiter Brust präsentiert wird wie hier. Ähnliches gilt für California Queen, wo die Australier die Hawkwind-Peitsche auspacken. Eine Achterbahn von einem Song, mit dem sich die Band selbst schwindlig spielt. Und wenn man die Geschichte einfach mal ignoriert, kann man zu Far Away sogar Vergleiche von Retro-Rock-Wunder zu Retro-Rock-Wunder ziehen, denn der romantische Song mit verträumtem Fender Rhodes und einem superben Refrain, den man auf Anhieb fest ins Herz schließt, erinnert an die ähnlich in der Vergangenheit verwurzelten Landsleute Jet. Auch der Rest der Songs, etwa die erste Single New Moon Rising mit ihrem lässigen Groove, das schmissige In The Castle oder der gemächlich stampfende Brecher Sundial, ist so groß, dass sich das Fehlen eines absoluten Überfliegers wie Woman verschmerzen lässt. Großen Anteil am guten Gelingen hatte Produzent Alan Moulder, wie Stockdale nach Abschluss der Aufnahmen schwärmte. In der Tat klingt Cosmic Egg mächtig voluminös, ohne den Bombast zu übertreiben, und verströmt bei aller Perfektion eine wohlige Wärme, wie sie die vielen psychedelischen Momente des Albums zur Entfaltung benötigen.

    Anspieltipps: California Queen | White Feather | Far Away

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