The Casting Out
Go Crazy! Throw Fireworks

Viel schwieriger dürfte es sein, dem ersten Album von Nathan Grays neuer Band ganz ohne Voreingenommenheit gegenüber zu treten. Zu wichtig waren Boysetsfire. Und zu markant. Dass Gray seine Stimme nicht ändern kann, ist Fluch und Segen zugleich, sein Wiedererkennungswert kann nicht in Millisekunden gemessen werden. Der ist omnipräsent. Musikalisch gesehen muss man jedoch für The Casting Out aufgeschlossen sein: Wer ein Ohr für die zuletzt auf „The Misery Index: Notes From The Plague Years“ präsentierte Eingängigkeit hatte, der kommt mit „Go Crazy! Throw Fireworks“ gut zurecht. Die politische Ansage, das Hardcore-Manifest „After The Eulogy“ – all das ist kein Ballast und keine Bürde mehr für die Musiker aus dem erweiterten BSF-Umfeld. Das Hier-und-Jetzt wird von einem flott gehaltenen Indierock diktiert, der mitunter an der Grenze zum Pop verkehrt. Darin kann sich Grays Stimme vielleicht nicht in all ihren Facetten entfalten, aber als Sänger im klassischen Sinne macht er noch immer eine sehr gute Figur, während der musikalische Unterbau mit Sicherheit nicht einer der komplexesten aber nichtsdestoweniger einer der eingängigsten ist. Wer skeptisch ist, darf im Internet kurz probehören und wird dann auch zu dem Entschluss kommen, dass dieser Neustart ein verflucht sympathischer geworden ist.