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    The Ghost Of A Thousand
    New Hopes, New Demonstrations

    VÖ: 29.05.2009 | Label: Epitaph / SPV
    Text:

    Hoppla, von Undergroove zu Epitaph… Und richtig gesungen wird auch mal. Nicht, dass das diese brillante Band irgendwie ausbremsen würde. Hier wird weiterhin zerhackt: der Rock’n’Roll, die Zuversicht, das Equipment, Dein Gesicht.

    „This Is Where The Fight Begins“ aus 2007 schwang ja schon im Titel die Axt. War man dann mit dem Album durch, wusste man, was man aus dem Königreich langsam an Hardcore zu erwarten hatte. Es folgte die gepflegte Gallows-isierung, die mit „Grey Britain“ just einen ersten Höhepunkt erreicht hat. Dann legen Ghost Of A Thousand nach, dass es einem die Tätowierungen aus dem Gesicht fetzt. Die Anspieltipps unter dieser Rezension sind ernst gemeint, so wie sie angegeben sind. Pelle Gunnerfeldt hat die elf neuen Songs in ein brutal ehrliches schwedisches Kleid gesteckt. Die Band und ihre unfassbare Energie stehen ganz vorne. Und Brighton gibt alles. Die komplizierten Drums in „Bright Lights“ kollidieren wunderschön mit dem Brechreiz-Gesang Tom Laceys. Und beizeiten nimmt er sich sogar die Zeit, ganz traditionell seine Stimme zum Singen zu nutzen. Das geht gut durch. Ein cheesy Gitarrensolo später („Knees, Toes, Teeth“) ergehen sich TGOAT in einer Mischung aus The Bronx, The Blood Brothers (der Beat…) und Faith No More. Spätestens bei „Split The Atom“ sollte klar sein, dass Lacey es mit dem Singen ernst meint. Das Geschrei rückt hier komplett beiseite. Und trotzdem will man ihm zuhören. Zu all dem Noiserock, der plötzlich sogar melodisch wird. Da meint man, Helmet zuzuhören, die doch noch mal einen prima Song hinbekommen hätten. Weil es mit denen aber nix mehr wird und wir nicht zum Spaß hier sind, sticht danach „Neptune“ beherzt mit der Heckenschere ins Auge und prockelt, bis Blut kommt. Dass zwischendrin Gesang kommt, müssen wir ja jetzt nicht mehr erwähnen. Gewöhnt euch dran! Es ist schon ein bisschen, als setzte man sich zum Picknick auf den Schleifstein: Es ist erst ungemütlich, tut dann weh, und spätestens wenn man Gedärm sieht, ist einem der Appetit vergangen. Aber Popmusik, das machen die anderen. Wer angespuckt werden will, hört eben diese Band. Es ist schon interessant, welche neuen Anschübe und Spielarten dem Hardcore aus dem UK zuteil werden. Da wird ein altes Genre plötzlich wieder so interessant wie zu Zeiten der ersten Platte von Every Time I Die. Während da schon klar war, dass bald alles in Richtung Metal kippen würde, es gerade aber noch unglaublich viel Spaß macht, bleibt die Vorhersage in dieser Situation (2009, Mitte) unbestimmt. Gut, was?

    Anspieltipps Moved As Mountains… | Bright Lights | (Tracks 3 bis 11)

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