Arbouretum
Song Of The Pearl

Ungewöhnlich, wie Arbouretum ihren elegischen Folkrock mit pulsierenden Gitarrenwänden voll stellen. Wenn deftige Gitarrensoli dazwischenschraddeln. Wenn sich die Songs auftürmen und nur zu gerne über die Fünf-Minuten-Marke schleppen. Die Atmosphäre, die das Kollektiv um Dave Heumann (Papa M, Cass McCombs, Bonnie „Prince“ Billy) aus warmer Psychedelik, hoffnungsvoller, doch düsterer Lyrik aus der Ich-Perspektive und teils zwei scheppernden Schlagzeugen erschafft, ist magisch. Alles klingt echt. Erdig. Direkt. Nah. Und dann diese unverhofften Rockmomente, die „False Spring“, „Infinite Corridors“ und „The Midnight Cry“ auszeichnen. Das verblüfft. Hier sitzen keine verträumten Folk-Schluffis am Lagerfeuer, sondern Heavyrock-Hippies mit Sinn für knarzende Gitarrensounds und brummende Verstärker. Folk mit den Mitteln des Doom eben.