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    I`m From Barcelona
    Who Killed Harry Houdini?

    VÖ: 19.09.2008 | Label: EMI
    Text:
    8 / 12

    Popmusik ist ein Schnürmieder, und I’m From Barcelona sind Entfesselungskünstler, die mit jeder Vorstellung waghalsiger werden.

    Im Booklet der CD räumt Emanuel Lundgren ein, im Moment selber nicht genau zu wissen, wie viele Bandmitglieder er denn nun hat. 25 werden es aber wohl schon sein, auch wenn die meisten nur mal kurz ins Saxofon pusten oder im Hintergrund singen. Die musikalische Vision des umtriebigen Schweden ist aber auch so schon uferlos genug – „Houdini“ fühlt sich mit seinen 35 Minuten an wie eine Weltumseglung mit exotischen Zwischenstopps, allesamt fein dokumentiert von einem neugierigen Käpt‘n. I’m From Barcelona kann man dabei auch problemlos in der eigenen Badewanne hören, denn Lundgren gibt sich wieder mal alle Mühe, seine musikalischen Operettenkulissen so hübsch herzurichten, dass man darin gleich wohnhaft werden möchte. Gleiches gilt für die süßen Texte. In „Little Ghost“ fantasiert sich der Sänger in die Rolle eines freundlichen Unsichtbaren, „Paper Planes“ erzählt von den Nachbarn im Mietshaus, von denen man nur Geräusche hört, und „Houdini“ klingt wie von Robert Smiths Schreibtisch gestohlen (der Liebesliederstapel) und dann mit KISS zusammen aufgenommen. Ein Konzeptalbum übers Verschwinden also? Nicht explizit, aber Lundgren ist definitiv einer von diesen chronischen Kindsköpfen, die konsequent die Realität verschlafen, um den Rest der Welt damit zu entzücken.

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