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    The Datsuns
    Headstunts

    VÖ: 04.10.2008 | Label: Cooking/Indigo
    Text:
    9 / 12

    Ein neuer Drummer verändert selten nachhaltig das Soundgewand einer Band. Irgendjemand aber hat den Datsuns ganz schön den Kopf verdreht.

    Vielleicht ist Neuzugang Ben Cole ja ein echter Acid-Head und hat die anderen auf den Geschmack gebracht, was den mitunter drastischen Schwenk hinüber in psychedelische Rockgefilde erklären könnte. Neue Impulse habe er auf jeden Fall in die Band gebracht, wie der stimmlich spürbar gereifte Sänger Dolf de Borst erklärte. Bis vor Kurzem nannte der sich noch Dolf de Datsun, doch zum vierten Album hat man die albernen Kunstnamen abgelegt. Ein Zeichen der neuen Zeit, wie auch der Albumtitel Aufbruch signalisieren soll. „Headstunts“ ist ein Anagramm des Bandnamens und symbolisiert die Lust, mit den Elementen herumzuspielen und sie neu miteinander zu kombinieren. Das passt, denn die Zutaten waren vorher schon vorhanden, nur dass die Datsuns sich früher wie eine Horde wilder Welpen auf ihre Instrumente gestürzt und völlig überdreht drauflos gerockt haben. Das hatte definitiv Charme, wirkte aber auf Dauer ermüdend. Da war die Zwangspause ohne Plattenvertrag vielleicht nicht von Nachteil. Die jungen Männer konnten sich zurückziehen, mit klarem Kopf Bilanz ziehen und sich in Ruhe neu erfinden. Wie bereits auf dem letzten Album „Smoke & Mirrors“ angedeutet, gehen die Neuseeländer heute bei aller Verspieltheit sehr kontrolliert und fokussiert ans Werk und überzeugen mit aufgeräumten, wohl überlegten Songs, die trotz alledem lässig und unbeschwert aus Bauch und Hüfte kommen. Der atemlose, ungemein mitreißende Stakkato-Rocker „Human Error“ bietet noch wenig Überraschung, doch schon der zweite Track „Hey! Paranoid People! (What’s In Your Head?)“ mit einer wundervollen Orgel, wie man sie von besseren Stranglers-Songs kennt, deutet die neuen Wege an, die in diesem Fall in Richtung Hives weisen. Nach der irgendwo zwischen The Sweet, Deep Purple und Thin Lizzy angesiedelten 70er-Rock-Nummer „Your Bones“ öffnen sie dann endlich die Tür zum neuen Datsuns-Sound. Bei „Ready, Set, Go!“ driften unverzerrte Gitarren in träumerische Sphären, die hypnotisch-monotone Basslinie von „Eye Of The Needle“ bildet den Teppich für zart schmelzenden Space-Rock. „Somebody Better“, die ausschweifende Schlussnummer, dreht dann schließlich richtig ab. Dolfs verfremdete Vocals scheinen aus einer Parallelwelt herüberzurufen, ein entfesseltes Schlagzeug setzt gekonnt Akzente auf psychedelisch wabernde Gitarrenwände. Sehr schön.

    weitere Platten

    Eye To Eye

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    dto.

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