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    Motörhead
    Motörizer

    VÖ: 29.08.2008 | Label: Steamhammer/SPV
    Text: Jörg Staude
    8 / 12
    Motörhead - Motörizer

    Lemmy ist so alt wie meine Mutter. Die ist in Rente, Lemmy nicht. Das hat einen triftigen Grund.

    Neulich gab der Pfarrerssohn zu: Er hat nicht geheiratet. Die Beschneidung der persönlichen Freiheit würde ihn umbringen. Ergo: Lemmy ist ein Hippie. Und trotzdem genauso konsequent wie Altkanzler Helmut Schmidt. Ähnlich wie der sich mit knapp 90 seine Zigaretten nicht verbieten lässt, singt der Letzte der Rock’n’Roll-Mohikaner mit 63 immer noch Zeilen wie „Rock out with your cock out“ („Rock Out“). Respekt. Lemmy Kilmister auf „Wolke 9“? Motörhead sind eine Institution, weil sie sich nie verändert haben. Deshalb klingt dieses Album mit dem ähnlich bescheuerten Titel wie „Orgasmatron“ (1984) auch so frisch; die drei machen das, was sie können. Sind ja auch schon lange in der Band (Lemmy seit 1975, Phil Campbell seit 1984, Mikkey Dee seit 1992). Nach einem Album kreativer Pause gibt es mehrere Songs, die es in die Setlist der nächsten Tour schaffen können: vielleicht ein Blues („One Short Life“), ein schnellerer Song („Buried Alive“) oder einer mit viel Groove („English Rose“)? Es ist wie in der Champions League: Die Kleinigkeiten machen den Unterschied und zeichnen die Großen aus. Musikalisch sind Motörhead das letzte Mal mit „Another Perfect Day“ aus ihrem eigenen Korsett gestiegen. Das war 1983. Übrigens: Lemmy hat schon seine Dritten, meine Mutter nicht, auch das hat einen Grund…

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