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    The Haunted
    Versus

    VÖ: 19.09.2008 | Label: Century Media/EMI
    Text:
    9 / 12

    Mit „Versus“ stehen The Haunted vor allem sich selbst gegenüber. Kein schlechter Look im Spiegelbild.

    „The Dead Eye“ stand 2006 voll und ganz im Zeichen des Experiments. Atmosphärische Ausflüge und gemäßigte Gangarten waren bis dahin eine Besonderheit bei den Schweden, und nicht wenige Traditionalisten wird man damit auf den Topf gesetzt haben. Der Weg zurück wäre frei – The Haunted schwingen 2008 wieder gerne den Holzprügel. Über die Hälfte der neuen Songs huldigt dem blanken Zorn, geht mal eingängig („Moronic Colossus“), mal mit maximalem Speed-Faktor („Crusher“) ins Zahnfleisch. Vor der Ahnenreihe der fünf anderen – ebenfalls bemerkenswerten – Alben wirkt „Versus“ wie die erste Retrospektive nach 12 Jahren Bandgeschichte. Die Gefahr der Wiederholung bannen The Haunted dabei mit einem reifen Sinn für Dramaturgie. Man hört die Hardcore-Rotzigkeit der frühen Marco-Aro-Phase, lässt genug Raum für das traumhafte Zusammenspiel der Björler-Brüder sowie Per Möller Jensens Nano-Thrash-Drumming und blickt zum richtigen Zeitpunkt über den Tellerrand. Wenn Peter Dolving wie in „Imperial Death March“ ganze Legionen von Zombies aus den Gräbern steigen lässt, wirkt eine Motorsäge wie „Little Cage“ nicht nur eindrucksvoll, sondern perfekt platziert. The Haunted zeichnen immer neue Schattierungen, während sich viele andere Metal-Metzger mit Schwarzweißmalerei zufrieden geben. Diese Band ist noch lange nicht am Ende. Ihre unerreichten Riffs meißeln es in jede Wand.

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