Verse
Aggression

Neu sind zwar weder die Themen und Feindbilder noch die Verpackung als melodischer Hardcore im Stile von Modern Life Is War oder Have Heart. Und auch vor plakativer Phrasendrescherei sind Verse nicht gefeit. Doch darüber sieht man gerne hinweg, weil „Aggression“ gar nicht mal so stumpf ist, wie es der Name vermuten lässt: Neben einer saftigen Portion Aggressivität schwingt im atemlosen, eindringlichen Sprechgesang schiere Verzweiflung und in der melodischen Gitarrenarbeit ein Hauch von Melancholie mit. Verse schaffen es, ihre wütende Ohnmacht über gesellschaftspolitische Missstände spürbar zu machen und in mitreißende, starke Songs zu kanalisieren. Mittendrin sogar in ein geradezu episches, dreiteiliges Familiendrama („Story Of A Free Man“). Eine Konzeptgeschichte als Herzstück einer Hardcore-Platte – das ist mutig.