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    White Denim
    Workout Holiday

    VÖ: 25.07.2008 | Label: Full Time Hobby/PIAS/Rough Trade

    4-Ohren-Test

    Einen quirligen Wirbelwind voller Rock’n’Roll-Skurrilitäten haben drei Knallfrösche aus Austin mit Tesa und Prittstift zusammengeklebt.

    Freigeistig nennt man das. Im Angebot: 25% Garage zwischen Sonics, Monks und Black Keys, 25% Protopunk à la MC5, 25% schräger 80s-Einfluss Marke Devo, Minutemen und 25% melodischer Indierock meets Experimentierfreude. Drummer Josh Block und Gitarrist James Petralli spielten zuvor in einer Garagen-Band namens Parque Touch. Bassist Steve Terebecki verdingte sich in einer Band namens Peach Train. Fähigkeiten haben sie dort gesammelt und schmeißen sie nun in einen Topf. Alles gleichzeitig und dann kräftig umrühren. Heraus kommt eine spastische Suppe mit verpeilten Chören, Soul und einem drückenden Rhythmus mit dominantem Bass und autistischem Getrommel. Das Beste an „Workout Holiday“ ist aber, dass die Band trotz Schräglage nicht den Song aus den Augen verliert. Stringent geht zwar anders, aber das ist eben nicht so unterhaltsam wie dieses Debüt, bei dem man sich über jede kleine Melodie freut. Mit der Vorab-Single „Let’s Talk About It“, dem galoppierenden „Shake Shake Shake“, dem exzentrischen Piano-Popper „Sitting“ und der schmierigen Sexbestie „All You Really Have To Do“ ist gar eine ganze Ladung Hits zu entdecken. Krude, aber ganz schön geil.
    Jan Schwarzkamp 9

    Schon klar, dass die ausgelebte Attitüde des retrorockenden Dilettantismus Teil des ‚Ich bin so scheißecool‘-Konzeptes ist. Erträglicher macht es diese ärgerliche Platte aber nicht.

    Sicher: Aktuell für hot befundener Dilettantismus, gekoppelt mit schlechtem Klang und so gewollt unpräzisem Akkordschrubben, dass man glaubt, es handle sich um eine halbseitig gelähmte Schülercombo, kann ja ganz hübsch sein. Und ein paar Songs dieser Ära haben durchaus das Zeug zum Indieclub-Klassiker. Aber dennoch: Musik sollte doch wenigstens im Ansatz das Merkmal einer künstlerischen Qualität, eines ästhetischen Anspruchs in sich tragen. Den kann, darf und sollte man bei immer mehr Musik der Gegenwart bewusst vermissen. So auch hier: Diese Platte klingt scheiße, wahnsinnig scheiße sogar, sie ist irrsinnig unsauber gespielt, sie hat so gut wie keine Hooks, dafür umso mehr sinnloses Pseudo-Tribal-Drumming, das holpert und über die eigenen Füße stolpert wie ein lattenstrammer Rammler. Der Sänger kann nicht singen, die Songstrukturen sind willkürlich (oder zumindest wirken sie so), die lahmen Jam-Sessions mit Pseudo-verrückten Sounds lassen jeden Sinn vermissen. Noch mal: Es ist logisch, dass das so sein soll, und noch logischer, dass es wieder genügend Superhipster geben wird, die dies hier für den neuen alten, vor allem aber mörderheißen Scheiß halten. Wer hingegen auf kunstvoll erdachte, sorgfältig erzeugte Musik steht, muss bei diesem Mist einfach das Weite suchen.
    Sascha Krüger 2

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