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    Rose Hill Drive
    Moon Is The New Earth

    VÖ: 25.07.2008 | Label: Megaforce/NEO/Sony
    Text:

    Endlich mal wieder eine Band des Stoner-Genres, die mehr Anspruch hat, als Berge von Riffs aneinander zu rocken.

    Ja, so frisch und mitreißend hat man heavy 70s-Rock seit Wolfmother nicht mehr gehört, und in ihrer unbekümmerten Art lassen Rose Hill Drive gar den Spirit von Kyuss wieder aufleben. Bassist und Sänger Jake Sproul hat zwar keine so mächtige Röhre wie John Garcia, doch weiß er seine Stimme vortrefflich zu variieren und zündende Melodien in die tighte Instrumentalvorlage einzubetten. Sein Bruder Daniel kann zwar problemlos den entfesselt losjaulenden Gitarrenhelden geben, doch stellt er seine Kunst in den Dienst der Songs und reduziert sein Spiel auf das Nötigste, was für diese Art von Sound natürlich immer noch konsequent opulent klingt. Seine Vorbilder lässt das 2003 auf der Highschool gegründete Trios dabei unverblümt durchscheinen, neben Zeitgenossen wie Kyuss und Queens sind das vor allem Klassiker wie Mountain, Blue Cheer und UFO, Grand Funk Railroad und Led Zeppelin. Dabei hat ihr an 300 Tagen im Jahr mit Sonnenschein verwöhntes Heimatstädtchen Boulder in Colorado den Ruf, eine Hippie-Hochburg zu sein, und die drei Jungs fügen sich mit ihren langen Matten da optisch auch gut ein, doch zu Räucherstäbchen, Batikhemdchen, Patchouli-Gestank und Jonglierkunststückchen will ihr höllisch lauter Rock so gar nicht passen. Mit politischer Korrektheit nehmen es Rose Hill Drive auch nicht so genau, besingen sie doch in „Trans Am“, einem fuzzig verzerrten Gitarren-Brecher mit sexy Groove, ihre Liebe zu dicken, Benzin verschlingenden Autos oder trösten beim ausnahmsweise mal ruhiger tönenden „One Night Stand“ ein gebrochenes Herz mit der Feststellung, dass eine Frau einfach nicht genug ist, weil Langeweile ja kein erstrebenswerter Zustand sei. Und „Do You Wanna Get High?“ könnte bedenkliche Drogenverherrlichung sein. Könnte. Textlich belegen lässt sich die die intendierte Botschaft zwar nicht, doch hat man bei dieser Band immer das beruhigende Gefühl, dass sie die Welt durch eine angemessen ironisch gefärbte Brille sieht. Wie auch immer, hier spricht die Musik, und die schreit geradezu. Wie „The 8th Wonder“, ein Killerhai von einem Song, gnadenlos malmend und virtuos verspielt, tonnenschwer und leichtfüßig zugleich. Mit diesem Track im Ohr lässt es sich Bäume ausreißen oder – politisch korrekter – um sie herum tanzen. Nach dem unbetitelten Debütalbum von 2006 ist „Moon Is The New Earth“ schon das zweite rundum gelungene Langspiel von Rose Hill Drive – Zeit für etwas Anerkennung.

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    Americana

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