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    The Subways
    All Or Nothing

    VÖ: 27.06.2008 | Label: Warner
    Text:
    9 / 12
    The Subways - All Or Nothing

    Nirvana, Smashing Pumpkins, Sonic Youth: Wer wie die Subways neuerdings in solche Richtungen denkt, musste einen Mann wie Butch Vig wahrhaftig für den Messias halten. Denn praktischerweise bereichern gleich alle drei Namen das Portfolio des Produzenten.

    Ob die Subways auf ihrem zweiten Album auch ohne Vigs Zutun wie der jugendlich ungestüme Indie-Grunge-Alt.Rock-Bastard klängen, in den sie sich plötzlich verwandelt haben, sei mal dahingestellt. Fest steht: Der Kamikazetitel „All Or Nothing“ bringt schon so einiges auf den Punkt. Wie eine britische Band haben die Subways hiermit die längste Zeit ihres Lebens geklungen, und blitzte nicht immer mal wieder der ohnehin ziemliche moderate englische Akzent ihres Sängers Billy Lunn auf: Nirgends als nach Amerika würde man diese Gruppe stecken. Dieser Billy Lunn also behauptet nun: „Wenn es ans zweite Album geht, sind viele Bands überfordert, weil sie schon auf dem ersten alles gesagt haben. [Bei uns aber] ist alles weiter geworden seitdem, bunter, gegenständlicher.“ Und was soll man sagen, er hat Recht. „All Or Nothing“ ist das Album, das die wenigsten einer Band wie den Subways zugetraut hätten, die 2005 von der Monsterwelle junger britischer Postpunk-Kapellen an die Oberfläche gespült wurde und um Haaresbreite wieder verschluckt worden wäre. Dabei hatten sie schon damals – ungeachtet der zugegeben streitbaren Single „Rock’n’Roll Queen“ – mehr Staub und Schmutz im Gepäck als die meisten Artgenossen. Freilich war’s ein polierter Scheiß gegen das, was nun auf „All Or Nothing“ geht: Da setzen die Subways ihrer Geschlechterstudie „Girls & Boys“ mit einem sägenden Metalriff die Krone auf, entfesseln ausgerechnet über „Kalifornia“ ein tosendes Grunge-Gewitter und nehmen vom Titelstück über „I Won’t Let You Down“ zu „Turnaround“ gleich drei Stufen hintereinander auf der Hitzigkeit-Skala des Punkrock. Wenn sie sich dann doch mal zurücknehmen, machen sie in luftigem Oldschool-Indie („Alright“) – und das Album damit auf ganzer Länge zu einer dermaßen durchmischten, kurzweiligen Angelegenheit, dass es ein paar Hördurchläufe mehr als üblich braucht, bis man „All Or Nothing“ überblickt. „Nach zweieinhalb Jahren auf Tour hatte ich das Gefühl, wir wären zu einer Indieband geworden, die man mit einer Metalband gekreuzt hat. Butch hat das gemerkt und forciert.“ Vor allem aber muss man ihm anrechnen: Er hat keine Sekunde darauf verschwendet, Ordnung in diesen wilden Haufen zu bringen.

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