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    Aidan Moffat
    I Can Hear Your Heart

    VÖ: 01.02.2008 | Label: Chemikal Underground/Rough Trade
    Text: André Bosse
    7 / 12
    Aidan Moffat - I Can Hear Your Heart

    Doppelrezension mit Malcolm Middleton – „Sleight Of Heart“ (Full Time Hobby/Rough Trade)

    Zwei Herzensdinge der ehemaligen Arab Straps: Middleton mit einem akustischen Zwischenwerk, Moffat mit musikalisch untermalten Geschichten über Sex und Suff.

    Als sich Arab Strap 2005 auflösten, war nicht abzusehen, dass beide Protagonisten danach derart präsent sein würden. Okay, Moffat, dem stets grummelnden Sex-Grübler mit dem Dauerkater, war eine Karriere als Autor zuzutrauen, doch dass der stille Songwriter Malcolm Middleton mit seiner Bühnenphobie so sehr durchstarten würde, ist überraschend. Seine tolle Platte „A Brighter Beat“ aus 2007 wird noch immer täglich von neuen Leuten entdeckt, „Sleight Of Heart“ ist ein zumeist akustischer Nachschlag mit drei Höhepunkten: das niedliche Pop-Musical „Love Comes In Waves“, die hübsche Coverversion von Madonnas Liedchen „Stay“ (von „Like A Virgin“) sowie die Sozialstudie „Blue Plastic Bags“ über das Trinkverhalten der Briten, die in diesen blauen Tüten ihren Biervorrat für den Abend transportieren. Während Middleton in den Nächten wach liegt und darüber grübelt, ob er es verantworten kann, dass jemand ausgerechnet ihm sein Herz schenkt, telefoniert Aidan John Moffat und grantelt Schweinskram in den Hörer. „I Can Hear Your Heart“ ist eine Textsammlung, oft spielt im Hintergrund Musik zwischen nostalgischen Streichern, spanischen Gitarren, Pianos und Porno-Atmo. Im Booklet ist eine Kurzgeschichte abgedruckt, die das Feld für diese Klangspiele bereitet und in der Moffat seine alten Spitznamen aus der Schulzeit verrät: „Fatcunt“ und „Oliver Smallcock“. Seine Sprache ist hart, der schottische Akzent grimmig, aber die Conclusio der zumeist kurzen Stücke durchaus sensibel: Moffat sucht die Art von Geborgenheit, die man erlebt und schenkt, wenn man das Herz eines anderen hört. Wem das zu kitschig ist, hat Spaß an einem weiteren Mehrwert: Die zwei „Sex Messages“ von Moffats Anrufbeantworter auf den eigenen AB spielen – und für einiges Aufsehen sorgen.

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