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    Sons & Daughters
    This Gift

    VÖ: 01.02.2008 | Label: Domino/Indigo
    Text:

    Die Arbeit mit Bernard Butler hat sie Nerven und ihr Label viel Geld gekostet – beides war prima investiert: Der Produzent hat ihrem twangy Garagenrock Beine gemacht.

    Es mag nicht mehr der heißeste Scheiß sein, als schwedische Band britisch zu klingen – eine britische Band, die schwedisch klingt, ist schon noch etwas Neues. Neu sind Sons And Daughters aus Glasgow zwar auch nicht, sondern mit „This Gift“ beim zweieinhalbten Album angekommen (das 2003 auf Ba Da Bing erschienene, später von Domino neu veröffentlichte Debüt „Love The Cup“ geht wahlweise als EP, Mini-LP oder properes Album durch). Neu für die Band um Adele Bethel aber sind Anleihen an den Rock’n’Roll jüngerer – sollte man schon sagen: klassischer? – skandinavischer Spielart, die sie sich spätestens ab Song vier, „Rebel With The Ghost“, wie ein Faden durchs Album spannen. Zackige Gitarren, das „Oh-ho-ho“ der Backing-Chöre, die kräftig pumpende Rhythmusgruppe aus Schlagzeug und Bass – die Trademarks sprechen eine klare Sprache. Nun könnte man trefflich darüber streiten, ob eine britische Rock’n’Roll-Band, die wie eine schwedische klingt, nicht in Wirklichkeit über zwei Ecken ein Abbild einer amerikanischen darstellt, wo sich der schwedische Rock’n’Roll der frühen 90er doch nach Herzenslust am amerikanischen Rock’n’Roll der späten 60er bedient hat. Man könnte es aber auch bleiben lassen und stattdessen schreiben: Sons And Daughters haben hiermit nicht nur ihr bestes Album aufgenommen, sondern vor allem eines, das die Wiederbelebung der zugegebenermaßen nicht sehr hippen Vokabel „Schmiss“ nach sich ziehen muss. Denn wenn „This Gift“ eines hat, dann das – Schmiss. Knorke, oder? Liegt es am Boom-Tschak der Beats; daran, wie sie immer wieder den goldenen Moment finden, das Tempo anzuziehen? Oder machen Adele Bethel und Scott Paterson den Unterschied, wenn sie sich im Titelsong wie ein verknalltes Wolfspärchen die „Wha-hoo-hoo-hoo“s zuwerfen? Ist es dieser Geruch von Garage, der die Platte durchzieht; dieser offensichtlich gottgegebene Punk-Charme der vier? Was es auch alles ist, wer die erste Single „Gilt Complex“ kennt, wird sich freuen, dass der Song als Albumopener genauso umwerfend funktioniert wie als Gratmesser für diese Platte, die es weder auf einen Ausreißer noch einen Anflug von Monotonie bringt: „This Gift“ klingt wie aus einem Stück gemacht; das ist der 40-Minuten-40-Sekunden-Hit des jungen Jahres. Für das Artwork wird ihr Label Domino die Sonderfarbe Gold springen lassen. Im wahrsten Wortsinn: standesgemäß.

    weitere Platten

    Mirror Mirror

    VÖ: 10.06.2011

    The Repulsion Box

    VÖ: 06.06.2005

    Love The Cup

    VÖ: 06.09.2004