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    The Cancer Conspiracy
    Ω

    VÖ: 16.11.2007 | Label: Makemyday/Alive
    Text:
    8 / 12

    Und Schluss? Eine der erstaunlicheren Neo-Prog-Kapellen Amerikas spielt ihre wohl letzten acht Stücke.

    Vieles deutet darauf hin, dass dies das letzte Album der Cancer Conspiracy ist. Der Buchstabe Omega als Plattentitel, letzter des griechischen Alphabets und ein bewährtes Symbol für alles, was nach Ende riecht. Der Verzicht auf Songnamen („I“ bis „VIII“ durchnummeriert), als sollte jeder als ein ultimatives Statement wirken. Die Auflistung der Bandmitglieder unter der Überschrift „The Cancer Conspiracy was…“, darunter der Schlusssatz: „The End.“ Schon während der Aufnahmen ihres Debüts „The Audio Medium“ 2002 begann das Neo-Prog-Trio aus ehemaligen Hardcore-Musikern zu zerfallen, und noch ehe die deutsche Presse mit ihnen über das fertige Album reden konnte, hatten sie ihren Split verkündet. Fünf Jahre später. The Cancer Conspiracy haben einen neuen Bassisten, Tourerfahrungen mit Cave In und den Blood Brothers gesammelt, sich den Bandvan samt komplettem Equipment klauen lassen und etwas Entscheidendes gelernt: das Aus diesmal schon vor Veröffentlichung des Albums bekannt zu gegeben. Richtig gelesen – The Cancer Conspiracy sind schon wieder mit sich durch. Warum (und warum offenbar endgültig), weiß keiner so genau. Sicher ist, „Ω“ soll bis auf Weiteres als das Vermächtnis der Band verstanden werden – selbst wenn es sich nur in Nuancen vom virtuosen Vorgänger unterscheidet: Zwischen kraftvollen Gitarren, vernebelten Saxofonen, plätscherndem Piano und dem raffinierten Stop & Go der Drums empfehlen sich The Cancer Conspiracy aus Burlington/Vermont posthum – und ohne eine Zeile Gesang – noch einmal als erfrischend unesoterischer Kompromiss aus King Crimson, Mars Volta und Ozric Tentacles. Ihr zweites Album ist nicht besser oder schlechter als das erste, und vielleicht liegt genau hier ein Grund, warum die Band sich aufgibt: Auch Stagnation auf hohem Niveau bleibt letztlich Stagnation; keiner sollte das besser wissen als ein Progrock-Musiker. So gesehen wären The Cancer Conspiracy einfach nur ehrlich zu sich selbst gewesen. Mit allen Konsequenzen.

    weitere Platten

    The Audio Medium

    VÖ: 18.11.2002