Big Business
Here Come The Waterworks

Der Bandname ist der blanke Hohn. Ein Duo, das ein noisiges Etwas aus Drums und verzerrtem Bass generiert, gerne überlange Songs schreibt, sie aber immer nur als Achter-Portionen in Plastik presst, teilweise mit saudummen Titeln hantiert („Eis Hexe“) und rein gesanglich eher den Asi als Morrissey raushängen lässt – sich bei dem Randgruppengebärden Big Business zu nennen, ist Wahnsinn. Aber Wahnsinn steht ihnen gut, Coady Willis (früher Murder City Devils, jetzt Melvins) und Jared Warren (früher Karp, jetzt auch Melvins und The Whip). Wo hier just die Melvins und die nihilistischen Noise-Punks Karp genannt werden, haben wir die Marschrichtung von Big Business vortrefflich umrissen. Grollendes Bass-Riffing trifft auf ein furioses Drumgewitter. Das ist die Floskelbeschreibung, die ihr hören wollt, ihr lechzenden Noise-Nutten. Keine Sorge, die beiden werden es euch besorgen. Nicht ganz so atemberaubend und völlig außer Rand und Band wie Lightning Bolt, aber deren Einzigartigkeit lässt sich eben nicht toppen. Das müssen die Business-Typen auch gar nicht. Die stehen für sich und untermauern es, indem sie „Here Come The Waterworks“ eine Ecke ausgefeilter auftreten lassen als das Debüt „Head For The Shallow“. Mit „Just As The Day Was Dawning“ und „Hands Up“ zieht das Album direkt zwei eingängig preschende Asse aus dem siffigen Ärmel. Der Abschluss ist gegensätzlich gut. Im neunminütigen „I’ll Give You Something To Cry About“ loten die beiden Epik aus, um mit dem Sunn-o)))-esken Downtempo-Schieber „Another Beautiful Day In The Pacific Northwest“ ohne Vocals, aber mit Synthesizer ins Bodenlose zu entgleiten. Puh, was für ein Ritt.