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    Serj Tankian
    Elect The Dead

    VÖ: 19.10.2007 | Label: Warner
    Text: Ingo Neumayer
    7 / 12
    Serj Tankian - Elect The Dead

    Solo ohne System: Kann das gut gehen? SOAD-Serj Tankian macht es sich selbst schwer, indem er zu nah am Sound seiner Hauptband bleibt.

    Das Soloalbum des System-Of-A-Down-Sängers überrascht erst einmal dadurch, was es nicht ist: Aufgrund seiner musikalischen Vorlieben sowie des Serart-Albums durfte man durchaus mit ethnisch eingefärbten Klängen rechnen und hoffte insgeheim auf den Metal-Gegenschlag zu Gogol Bordellos sensationellem „Super Taranta!“, wo das Folkpferd mit Punkrock-Zügeln gezähmt wurde. Aber nichts da. „Elect The Dead“ ist erstaunlich nah am Opus von Tankians Hauptband – und macht es sich dadurch nicht gerade einfach. Natürlich muss jeder mit Vergleichen rechnen, der seine Band für einen Soloausflug beiseite lässt. Doch es gibt Unterschiede: Man kann es machen wie Mike Ness, Jan Delay oder John Frusciante und sein Glück auf Abseits-Pfaden suchen. Oder man geht den Dave-Gahan-Weg: Ein Sänger versucht, sich mit einem Soloalbum zu emanzipieren, doch musikalisch fällt ihm nichts anderes ein, als den Stil des Bandsongwriters zu adaptieren. Tankian wählt den zweiten Weg, und zudem orientiert er sich an der Vergangenheit. Denn das Material von „Elect The Dead“ schließt eher an „Toxicity“ an als an „Mezmerize/Hyponotize“. Herrlich Beklopptes wie „Radio/Video“ oder „Kill Rock’n’Roll“ sucht man hier vergeblich. Tankian gibt sich staatstragend und wird bei Fragen nach dem Mehrwert mit Sicherheit auf die breitere Instrumentierung verweisen. Es stimmt, auf dem Album sind mehr Pianos zu hören als je zuvor. Allerdings dient der Tasteneinsatz nur allzu oft als Staffage und Gimmick in Form eines spannungsfördernden Intros, das schnellstmöglich von den obligatorischen Bratgitarren weggeschubst wird. Nach drei Hits und einem großen Einstieg ins Album ruht sich Tankian leider zu sehr auf Bewährtem aus. Und so ist „Elect The Dead“ Ein Album, das gut dazu taugt, die Zeit bis zum nächsten SOAD-Album zu verkürzen. Neue Erkenntnisse über den Musiker Serj Tankian liefert es nicht. Leider.

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