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    Hot Hot Heat
    Happiness Ltd.

    VÖ: 07.09.2007 | Label: Sire/Warner

    4-Ohren-Test

    Realisten konnten es kommen sehen. Schon das dritte Hot-Hot-Heat-Album „Elevator“ tauschte die Zickigkeit seiner Vorgänger gegen einen breiter getretenen, leichter auszurechnenden Ansatz ein. „Happiness Ltd.“ bringt diese Entwicklung zu Ende, mit weltumspannenden Refrains und Streichern aus der Tube. Für Realisten absehbar, wie gesagt. Realisten schreiben aber nicht für Musikmagazine, und deshalb muss man jetzt versuchen, sich eine Platte schön zu hören, die tausend andere Bands genauso hätten machen können. Steve Bays, einst Mensch gewordene Kaffeetasse, hindert seine Stimme mit aller Macht und ohne Grund an den alten Hopsern und Überschlägen. Wo bisher eine Keyboard-Klaviatur pro Song kaputt ging, werden heute materialschonende Pianolinien runtergeleiert. Und was die nie abwechslungsreichen Zick-Zack-Gitarren bisher durch einschüchternde Angriffslust ausglichen, endet mit „Happiness Ltd.“ immer öfter in lang gezogenen Soli und bemühten Melodien, für die sich nur noch Brandon Flowers bedanken würde. Es ist gut möglich, dass Hot Hot Heat mit dieser Platte verkaufstechnisch zu den Killers aufschließen werden, und es geht auch nicht darum, die Band für ihre Ambitionen oder den daraus resultierenden Erfolg zu bestrafen. Es wäre nur schön gewesen, wenn sie es mit der wirklich atemlosen, aufregenden Musik ihrer ersten Alben geschafft hätten.
    Daniel Gerhardt 5

    Keine Ahnung, ob ich mich zu den Realisten zählen soll, auf jeden Fall gehöre ich nicht zu den Musikjournalisten, die bei einer einst neu entdeckten Band spätestens nach dem zweiten Album gelangweilt abwinken, weil der Novelty-Faktor weg ist bzw. das Neue zum Etablierten geworden ist. So was ist in dieser Branche leider so oft zu beobachten, der Kritiker will kritisieren, ob die Bands nun Strokes, B.R.M.C. oder aktuell – wenn auch hier mehr dem Image als der Musik geschuldet – Babyshambles heißen. Aber was haben Hot Hot Heat denn nun falsch gemacht? Sicher sind sie nicht mehr so ungestüm wie auf dem grandiosen Debüt, doch welche Band stößt sich nicht im Laufe der Jahre die Hörner ab? Und im Gegensatz zu den Killers übertreiben es die Kanadier mit Schmelz und Pathos nicht, sondern wandeln höchstens mal sicheren Schrittes auf dem schmalen Grat zum Kitsch („Good Day To Die“), ohne je ins Käsetöpfchen zu treten. Die Songs sind sogar um Längen besser als auf dem nur okayen Vorgänger „Elevator“, und daher gilt: So lange Hot Hot Heat solch mitreißende Tanzbefehle wie „5 Times Out Of 100“ und „My Best Fiend“ oder wunderbar leichtfüßige Melancholiker wie „Outta Heart“ aus der Hüfte schießen, bleibt diese Band in meinem Hause nicht nur willkommen, ich räume für sie sogar ein paar Möbelstücke zur Seite, damit ihre Platten den Entfaltungsspielraum haben, den sie auch heute noch für sich beanspruchen.
    Dirk Siepe 9

    weitere Platten

    Hot Hot Heat

    VÖ: 24.06.2016

    Future Breeds

    VÖ: 11.06.2010

    Elevator

    VÖ: 04.04.2005

    Make Up The Breakdown

    VÖ: 12.05.2003

    Knock Knock Knock

    VÖ: 01.01.1900