Dakota Suite
Waiting For The Dawn To Crawl Through And Take Away Your Life

Ein „Evertonian“, um genau zu sein. Fan des FC Everton, mit Haut und Haaren. Die tiefe, elegische Traurigkeit seiner Lieder stammt demnach auch nicht aus verkorksten Liebesgeschichten, sondern aus den Emotionen, die der Fußball erzeugt. Wir erfahren das in der edel und ruhig erzählten Dokumentation „Wintersong“, die der Limited Edition des Albums beiliegt und das Klischee zerschlägt, nur suizidgefährdete Autisten könnten derart vollendete Trauermusik machen. Hooson wird in dem Film als patenter und bodenständiger Musiker vorgestellt, der halt Home Recording macht, wenn das Geld nicht fürs Studio reicht und der seine Gitarre „nur als Werkzeug sieht“, mit der er seine Gefühle und Ideen ausdrücken kann. Kein Virtuose, kein Poser. Auf dem dritten Album heißen die Lieder „A Darkness Of Moons“, „Over A Loveless Winter“ oder „All Your Hopes Gone Cold“, und was klingt, als führte allein das Hören zu tiefster Depression, ist in Wirklichkeit in all seiner minimalistischen Stille so unterhaltsam und schön gestaltet, dass man dranbleibt. Denn viel mehr als Trauerklöße sind Hooson und seine Männer überlegte Gourmets, die aus den Grundnahrungsmitteln Gitarre/Bass/Drums und den Zutaten Flügelhorn, Cello, Wurlitzer, Moog, Pedal Steel, Piano, Trompete, Klarinette und Sampler Songs zaubern, die durch Freiräume leben und atmen, dieses Mal aber auch gelegentlich in leicht frickelige, Berge und Täler nehmende, im Rahmen der Musik nahezu „krachige“ Momente ausbrechen können. Nobel und in seiner Größe bescheiden.