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    Benni Hemm Hemm
    Kajak

    VÖ: 02.02.2007 | Label: Morr Music/Indigo
    Text: Dennis Plauk
    9 / 12

    Die herzallerliebste Neo-Folk-Musik, die Sie dieses Jahr aus Island hören werden. Ich schwör!

    „Evrópa, hér komum við!“ Oder dachten Sie, Isländisch sei schwer? Benni Hemm Hemm, der wirklich so heißt (na ja, fast – aber nicht verraten!), bläst zum Sturm aufs Festland, und er hat Nerven. Eben erst ist sein Debüt in unserer informellen Jahresbestenlistenkategorie „tollstes Album mit einer Eistüte auf dem Cover 2006“ gegen The Drips und Pretty Girls Make Graves angetreten, schon müssen wir zusehen, wie wir dem zweiten gerecht werden. Am besten so: ganz vorn. Benni Hemm Hemm steckt in den späten 20ern, sieht auf manchen Fotos aus wie die Waldschratversion Billy Idols und war der unverschämte Abräumer des letzten Iceland Airwaves Festivals. Er schreibt Folksongs, aber anders, als man sich das vielleicht vorstellt. Benni will unterhalten. Darum singt er in seiner Muttersprache, weil das zwar keiner versteht, aber jeder putzig findet (nicht unfreiwillig putzig, denn Benni weiß um den Exotikbonus des Isländischen, in dem Lebenslauf saga heißt und Musik tónlist). Tónlist, wird er sich denken, muss sein wie der Rummel, wenn er einmal im Jahr vor den Toren der Stadt hält: kunterbunt, wuselig, laut und plötzlich leise, komisch, tragisch, ein grelles Abziehbild des Lebens. Und das haben wir jetzt davon. Benni Hemm Hemm ginge um ein Haar als die unterhaltsamere, weniger episch veranlagte Ein-Mann-Ausgabe von Sigúr Ros durch, hätte er nicht selbst ein Riesenorchester im Rücken, das er Sufjan Stevens in einem günstigen Moment stibitzt hat. Was soll man petzen, es ist ja in guten Händen geblieben.

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